Alltagsglitzern

Alltagsglitzern

Es ist später Samstagmorgen. Mein Mann ist mit den beiden Großen spontan zum Skilaufen gefahren. Nur kurz – der kleine Familienlift ist nur 20 Autominuten entfernt. Ich gehe mit dem Nesthäkchen spazieren. Draußen liegt eine glitzernde Schneedecke, die Sonne scheint, die Luft ist klar und eisig kalt – minus 10 Grad verrät mir meine WetterApp.

Ich atme die kalte Luft ein, beim Ausatmen bildet sie feine Wölkchen. Der Schnee knirscht unter meinen Schuhen, das Nesthäkchen schläft im Tragetuch warm eingepackt unter meiner Jacke. Die Bäume sind bis in die kleinsten Zweigspitzen mit frostigen, spitzen Eiskristallen bedeckt und glitzern mit dem Schnee um die Wette.

Ich gehe am Weiher vorbei – seit Jahren ist er erstmals wieder richtig dick zugefroren. Ein paar ältere Leute haben darauf eine blanke Fläche freigeschaufelt und spielen Eisstockschießen, zwei Kinder drehen daneben auf Schlittschuhen kleine Kreise. Dahinter erhebt sich der große Rodelhügel. Noch ist er einsam und verlassen, aber schon bald wird es hier von Kindern wimmeln, Kinderlachen und fröhliche Rufe werden durch die Luft wehen.

Das alles ist keine 5 Gehminuten von unserem Zuhause weg. Ein bisschen Winterwunderland vor der Haustür. Ein bisschen Bullerbü in Bayern. Ein bisschen Zauber in der chaotischen Welt. Ein bisschen Glitzern im Alltag.

5 Kommentare

  1. Hallo Cynthia,

    So wunderschön geschrieben.

    Bei uns sieht es aktuell ähnlich idyllisch aus. Der Mann lüftet die großen Kinder und ich mache es mir mit den beiden erkälteten Kleinen im warmen Haus gemütlich. Winter kann manchmal so schön sein.

    Viele Grüße
    Mama Maus

  2. Danke. Der Text hat mir ein Lächeln auf’s Gesicht gezaubert.