Omatage

Omatage

Im Monat nachdem die Traumtänzerin ihren ersten Geburtstag gefeiert hatte und die Elterngeldzahlungen endeten, ging ich wieder arbeiten. Meine erstgeborene Tochter verbrachte ihre Vormittage nun während der nächsten 6 Monate bei einer Tagesmutter, danach in der Kinderkrippe. Beim Lausdirndl blieb ich etwas länger daheim, sie hatte ihren ersten Krippentag mit 1¾ Jahren. Nun ist das Nesthäkchen 14 Monate alt, das Elterngeld zu Ende und – auch wenn ich gern noch länger ganz zu Hause bleiben würde – ich werde bald wieder arbeiten gehen.

Ganz ohne meinen kleinen Zuverdienst geht es eben nicht, zumindest nicht, wenn wir uns nicht völlig einschränken wollen. Und eigentlich bin ich auch sehr gerne eine Working Mom. So schön, ausfüllend, intensiv und wertvoll (und viel zu oft unterschätzt) die Arbeit „nur“ zu Hause auch ist, ich brauche mehr. Rauskommen, schicke Kleidung tragen (ohne Milch-, Rotz-, oder Matschflecken 😛 ), selbstbestimmt arbeiten und den Kopf anstrengen. Das tut mir gut und bereichert mich – nicht nur pekuniär.
Es ist nur jedes Mal kurz vorher so, dass ich es mir nicht vorstellen kann, von meinem Baby getrennt zu sein. Im ersten Lebensjahr sind Mutter und Baby so eng, so nah – fast Eins, dass eine Trennung unmöglich scheint und einem die reine Vorstellung schon fast das Herz zerreißt. Zumindest mir geht es so. Und nein – das wird leider auch beim Dritten nicht anders! Ganz wichtig ist mir daher, dass ich mit der Betreuungslösung zufrieden bin und ein gutes Bauchgefühl dabei habe. Denn immerhin vertraue ich den jeweiligen Menschen das Kostbarste an, was ich habe. Nur so funktioniert für mich Vereinbarkeit – mit gutem Gewissen.
Ab nächsten Monat werde ich wieder in meinem vorherigen Job arbeiten. Erstmal nur einen Vormittag pro Woche, das wollte ich so. Zum Einen wegen der Vormittage exklusiv mit dem Nesthäkchen, die ich sehr genieße. Zum Anderen auch wegen der Traumtänzerin, die gerade auf’s Gymnasium gekommen ist, was eine große Umstellung für sie (und uns) bedeutet, und so kann ich vormittags „das bisschen Haushalt“ erledigen und nachmittags auch für sie besser da sein, falls sie Hilfe benötigt. Und selbstverständlich profitiert auch das Lausdirndl davon. So kam es also zur Entscheidung für den langsamen Einstieg an einem Vormittag – was mehr Zeit, aber natürlich auch weniger Einkommen bedeutet.
Und das Nesthäkchen? Ein Krippenplatz ist nicht nur teuer, sondern ich müsste sie volle 5 Tage pro Woche dorthin bringen. Genau das wollte ich ja aber nicht. Daher musste eine andere Lösung her. Und die heißt: Oma. Meine Schwiegermama (ich habe Glück und eine von der ganz lieben Sorte abgekriegt 😉 ) ist inzwischen in Rente und wird also nun einen Vormittag pro Woche mit ihrer jüngsten Enkeltochter verbringen. Bei uns zu Hause – also in ihrer gewohnten Umgebung. Ich bin sehr glücklich mit dieser Lösung und ich glaube, Oma freut sich auch auf die Exklusivzeit mit dem Nesthäkchen. Wie das alles tatsächlich klappt und wie lange dies unser Betreuungsweg sein wird, werden wir sehen. Aber für’s erste hat das Nesthäkchen demnächst ihre ganz eigenen Omatage.

2 Kommentare

  1. Klasse geschrieben:) Ich bin nun mit dem zweiten Kind schwanger und mein Großer musste auch schon mit 1 Jahr in die Krippe. Ich war monatelang untröstlich.
    Nun ist er 2 1/2 Jahre alt und absolut reif für den Kindergarten.

    Ich bekomme jetzt schon Bauchweh, wenn ich daran denke mein Zweites auch mit einem Jahr abgeben zu müssen. Aber manches muss nun mal und vielleicht ergibt sich ja doch noch die Chance wenigstens ein bisschen zu verkürzen, wie du es machst:)

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