Haushalt mit Kindern Oder: Sisyphus go home!

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Ich verrate euch mal was: ich HASSE Hausarbeit. Jawohl! Ich kann putzen, aufräumen & Co nicht leiden. Dabei habe ich es eigentlich sehr gern sehr ordentlich. Aber diesen Anspruch musste ich ab der Geburt des ersten Kindes leider begraben. Zusammen mit ausreichend Schlaf, hohen Absätzen, einsamen Toilettengängen, regelmäßigen Datenights, gemütlichem Sex am Sonntagmorgen und herrlich faulen Wochenenden hinter Buchseiten oder vorm Fernseher…

Ups, ich schweife ab. Wie kam ich jetzt von Hausarbeit zu Sex? Egal. Also, nicht dass ihr jetzt denkt, wir hausen im Müll. Hier ist es durchaus einigermaßen ordentlich. (Öhem. Über die Kinderzimmer und den Keller breiten wir hier den Mantel des Schweigens…) Aber die meisten Räume sind zumindest so weit in Schuss, dass wir Besuch empfangen könnten. Also – mit mindestens 20 Minuten Vorankündigung für mein Express-Katastrophenbeseitigungsprogramm. Ach, und wenn der Besuch ein wenig kurzsichtig ist, wäre das durchaus auch vorteilhaft, aber nunja, es ist okay. Nicht perfekt. Also fast weit weg von perfekt. Aber durchaus in Ordnung.

Wer auch immer die Sage von Sisyphus erfunden hat, muss Kinder gehabt haben!

Das Problem bei der Hausarbeit ist – man wird einfach niemals fertig. Vor allem nicht in einem Haushalt mit Kindern! Ich weiß leider, wovon ich rede. Kaum bin ich einmal durchs Haus durch, kann ich eigentlich direkt wieder von vorne anfangen. Während ich beispielsweise das Wohnzimmer staubsauge, nutzt das Nesthäkchen die Gunst des unbeobachtet seins und plündert die Küchenschränke – der Boden wird bedeckt von einer knöcheltiefen Schicht aus Tupperdosen, Verpackungsmüll, ausgeleertem Müsli und Katzenleckerli.
Das frisch geputzte Waschbecken hat dank der großen Schwestern bereits nach wenigen Stunden wieder eine dekorative Patina aus Zahnpastaschlatz und Seifenresten. Und wenn ich (alle Jubeljahre mal) ein Fenster putze, patscht das Nesthäkchen währenddessen mit ihren Händen auf den anderen herum. Die Krümel, die ich nach der letzten Mahlzeit auf und unter dem Tisch weggekehrt habe, materialisieren sich spätestens bei der nächsten Raubtierfütterung erneut. In der Zeit, die ich zwischen Waschmaschine, Trockner, Wäscheleine und Kleiderschränken hin und her laufe, füllt sich der Wäschekorb wie von Geisterhand durch Kinderhand wieder bis obenhin. Und während ich auf allen vieren durchs Wohnzimmer krieche und Puzzleteile, Spielsachen und Kinderbücher aufräume, entert das Nesthäkchen mein Bücherregal und fegt meine mühevoll nach Farben sortierten Bücher aus den Fächern (mein Zen!!!) oder reißt sämtliche CDs in ihrer Reichweite aus den jeweiligen Hüllen. Ich könnte die Liste noch ewig fortführen und würde vermutlich nie fertigwerden. Aber das wäre ja dann die nächste Sisyphusaufgabe 😀


PS: für die political correctness: das gilt natürlich alles auch für meinen Mann, denn er mimt hier genau so regelmäßig den Sisyphus wie ich
😉

8 Kommentare

  1. Oh. Ja. Sprichst mir aus der Seele…
    Wichtigste Regel – bloß nicht aufräumen, bevor die Kinder nicht im Bett sind. Lohnt ja doch nicht (und trotzdem braucht mein Zen das hin und wieder… dann ist mein aufräumen eben mein mitspielen…)

  2. Oh je den Text könnte fast ich geschrieben haben… mit 3 Kindern hat man viel Hausarbeit. Seit unsere jüngste allerdings im Kleinkind-Entdecker-alter ist, ist es wirklich nochmal ganz extrem schwierig geworden die Wohnung ordentlich zu halten.
    Ich habe es sogar aufgegeben, obwohl ich Ordnungsfanatiker bin. Ich bin froh wenn alles sauber ist, putze um das „Spielzeug“ (meist sind es Haushaltsgegenstände, wie DVD, Fernbedienungen und sonstiges) herum und lass es liegen wo es ist.
    Irgendwann schläft auch so ein kleiner Entdecker mal, dann wird schnell alles an seinen Ursprungsort gebracht, dann ist es wenigstens Nachts ordentlich ;D
    Viele Grüße

  3. Das braucht man gar nicht auf die Zeit mit Kleinkind zu beschränken. Meine sind 7, 8 und 16. Jeder lässt seinen Krempel überall liegen, die Wäschestücke werden immer größer, also füllen sich die Körbe immer schneller, ich HASSE es

    • Mamamania

      Nimm mir doch nicht die Illusion 😀 . Ich habe es auch gar nicht auf kleinen Kinder beschränkt, meine großen sind ja immerhin auch schon 10 und fast 8 Jahre alt 😉 Aber mit den kleinen kommt noch mal eine extra Portion Chaos dazu…

  4. Dankees ist wirklich schlimm manchmal. Schön hast du wieder geschrieben.

  5. Ein netter kleiner Auszug aus dem Alltag mit Kindern. Habe geschmunzelt beim lesen. 😉
    Viele Grüße!