Ist glücklich das neue reich?

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Neulich las ich diesen Spruch „happy is the new rich“. Er sprach mich spontan sehr an und ich dachte darüber nach – ist glücklich sein das neue reich? Für mich persönlich heißt die Antwort: ja, absolut! (wobei man theoretisch das Wort „neu“ streichen könnte). Denn glücklich sein ist nicht einfach – gerade in diesen Zeiten. Aber wenn man es schaffen kann, sein inneres Glück nicht von äußeren Umständen abhängig zu machen, ist man reich.

„Du wirkst so glücklich!“ Diesen Satz habe ich gerade in letzter Zeit oft gehört. Und es stimmt – ich bin glücklich. Natürlich habe ich die besten Voraussetzungen – eine wundervolle Familie, ein schönes Heim, Sicherheit, Gesundheit. Aber es ist nicht nur das. Denn auch ich werde mit den Hürden des Alltags konfrontiert, auch ich lebe in dieser zur Zeit sehr beängstigenden Welt. Ich habe allerdings entschieden, dass ich mir – und meinen Kindern – versuche, das Gefühl des Glücklichseins nicht nehmen zu lassen. Wir haben nur dieses eine Leben und wir können nur versuchen, dieses eine, unsrige Leben so zu gestalten, wie wir es uns wünschen. Uns nicht durch die Welt von Angst, Sorge und Hoffnungslosigkeit überwältigen zu lassen. Das bin ich meinen Kindern – und mir selber – schuldig. Das heißt nicht, dass ich alles ausblende. Aber sich von all dem Negativen und Beängstigendem völlig vereinnahmen zu lassen, macht es – salopp gesagt – nicht besser. Und es liegt in so vielen Bereichen nicht in meiner Macht, Dinge zu ändern. Da wo ich es kann, bemühe ich mich – und auch darum, meinen Kindern das „richtige“ Bewusstsein zu vermitteln. Und trotzdem nicht den Kopf in den Sand zu stecken und der Welt positiv zu begegnen. Denn das ist vielleicht das Beste, was ich in diesen Zeiten meinen Kindern mit auf den Weg geben kann um sie zu starken, positiven Menschen heranwachsen zu lassen. Zuversicht, Geborgenheit, Rückhalt, Optimismus und das Gefühl von Glück.

Und wie geht das nun – dieses Glücklichsein? Zuerst einmal muss man sich bewusst machen, dass Glücklichsein – happiness – in uns entsteht – und nicht von äußeren Dingen abhängig ist. Glück ist auch kein (Lebens-)Ziel, sondern ein Bewusstseinszustand, eine Lebensart.

happiness

Es gibt vielleicht kein Pauschalrezept für’s Glücklichsein. Aber ich habe meinen Weg gefunden, positiv dem Leben gegenüberzutreten. Dazu gehören verschiedene Dinge. Drei wichtige Bausteine sind diese:

Dankbarkeit

Ich bin mir jeden Tag bewusst, wie gut es mir geht. Ich bin dankbar für das, was ich habe. Ich versuche, nicht stetig nach neuem, vermeintlich besseren zu streben, sondern mich in Genügsamkeit uns Zufriedenheit zu üben. Mir immer wieder die Dinge vor Augen zu führen, die ich habe und für die ich zutiefst dankbar bin. Das bedeutet nicht, dass ich keine Ziele oder Ambitionen mehr habe, aber ich mache mein Glück nicht von deren Gelingen abhängig.

Annehmen

Die Herausforderungen, Probleme oder Sorgen, die uns im Alltag begegnen, versuche ich stets anzunehmen. Mich von ihnen nicht aus der Bahn werfen zu lassen oder in meiner Gelassenheit zu erschüttern. Das ist nicht immer einfach. Aber mir hilft es. Eine meiner Lieblingsweisheiten hilft mir oft dabei: Über zweierlei Dinge soll man sich nicht aufregen: die, die man ändern kann und die, die man nicht ändern kann. Dinge, die ich ändern kann, nehme ich in die Hand. Und Dinge, die ich nicht ändern kann, nehme ich an. Oder wie Karl Valentin sagte: Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.

Im Hier & Jetzt sein

Eine der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten Jahren gelernt habe, ist das Bewusstsein vom Hier & Jetzt. Nicht der Vergangenheit nachzuhängen und vor allem nicht ständig mit den Gedanken schon im morgen und übermorgen zu sein. Einen Schritt nach dem anderen zu machen. Wenn ich mit meiner Aufmerksamkeit nicht im Hier & Jetzt bin, sondern schon beim nächsten und übernächsten Schritt, wie soll ich dann diesen einen, aktuellen Schritt vernünftig und bewusst gehen? Ihn fühlen, sehen, wahrnehmen, (er-)leben? Außerdem kommt hinzu, dass im Leben so vieles ganz anders kommt als gedacht. Also fokussiere ich mich stärker auf das Jetzt, als auf das Später, das vielleicht gar nicht oder ganz anders eintrifft als gedacht.

Diese 3 Dinge (und noch einige mehr, teils auch persönliche, individuelle) helfen mir dabei, glücklich zu sein. Sie sind mein ganz persönlicher Pfad zur Zufriedenheit. Natürlich bin ich mir bewusst, dass es mir sehr gut geht und ich bislang keine wirklich großen Probleme, keine schweren Schicksalsschläge oder Verluste zu bewältigen hatte. (Stichwort „Dankbarkeit“) Aber für mein Leben, meine Familie und meinen Alltag – für mein Glücklichsein – funktioniert es im Moment. Ich bin glücklich – also bin ich wohl reich. Yay! 😀

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