Ich mochte den Monat Juli schon immer. Es ist der 7. Monat des Jahres (und 7 ist meine Lieblingszahl), er verspricht Sommer und den Beginn der Sommerferien, riecht nach Sonnencreme und Freibad, nach Wassermelone und Erdbeereis. Es ist der Geburtstagsmonat meines Mannes und wir haben im Juli geheiratet. Dieses Jahr wird uns dieser schöne Monat ein weiteres, ganz besonderes Ereignis bescheren – denn er wird der Geburtsmonat unseres 3. Kindes werden. Egal, wie viel Zeit sie sich auch lassen mag, es wird ganz sicher Juli!
Obwohl wir alle hoffen, dass sie sich nicht so viel Zeit lässt, denn das „Übertragen“ bei den beiden großen Schwestern fand ich sehr, sehr anstrengend. Da ist der riesige Bauch, der jegliche halbwegs elegante Bewegung unmöglich macht, die Kindsbewegungen, die teilweise richtig schmerzhaft sein können, die Nächte, die von erholsamem Schlaf weit entfernt sind und die Tage, an denen ich müde und matt auf dem Sofa sitze, weil für mehr einfach keine Energie übrig ist. Zum Glück ist die Hitze dieses Jahr bislang gnädig mit mir gewesen (auch wenn alle anderen über das schlechte Wetter schimpfen, ich bin ausnahmsweise gar nicht böse drum!). Aber das Anstrengendste am Übertragen (neben den ständigen Nachfragen des gutmeinenden Umfeldes) finde ich, dass man ab ET alle 2 Tage zur Kontrolle muss, ab 1 Woche über ET oft sogar täglich. Denn unsere Wunsch-Geburtsklinik (in der auch schon beide großen Schwestern zur Welt kamen) ist gut 35Km entfernt und die ständige Fahrerei, Warterei, CTG-Schreiberei und Untersucherei zehrt an den ohnehin schon sehr dünnen Nerven.
Für unser Nesthäkchen ist alles vorbereitet. Die Kreißsaal- und Kliniktasche sind gepackt (am liebsten möchte ich nach der Geburt direkt wieder nach Hause), ihr Beistellbettchen ist bezogen und steht neben unserem Bett bereit, meine Eltern – die sich während der Geburt um die beiden Großen kümmern werden – sind seit Wochen auf Standby für den „es geht los“-Anruf (und meine Mama bekommt jetzt schon jedes Mal einen kleinen Herzstillstand, wenn unsere Nummer auf ihrem Display erscheint) und egal wohin ich gehe watschele lautet die erste Reaktion „Oh, das dauert aber nicht mehr lange!“
Dem Baby geht es gut. Ich spüre nach wie vor jeden Tag viele und kräftige Bewegungen, und heute bei der Vorsorge geriet die Ärztin in Verzückung, als man im Ultraschall sehen konnte, wie das Baby erst mit der Nabelschnur spielte und dann nach dem eigenen Füßchen griff <3 Ich gehe brav 1x wöchentlich zur geburtsvorbereitenden Akupunktur und nächste Woche habe ich noch mal einen Friseurtermin – mal gucken, ob ich den noch schaffe, aber eigentlich bin ich da recht zuversichtlich.
Mein Mann hat zum Glück einen sehr familienfreundlichen Arbeitgeber und kann sich spontan Urlaub nehmen wenn es so weit ist (vorgewarnt sind natürlich alle). So können wir vermeiden, dass der kostbare Urlaub schon fast wieder rum ist, falls sich das Nesthäkchen doch mehr Zeit lässt. Er hat bislang all seinen Jahresurlaub aufgespart, damit er sich 2 Wochen freinehmen kann, wenn das Baby da ist und anschließend in den Sommerferien – in denen ja beide großen Mädels 6 Wochen zu Hause sind – nochmals 2-3 Wochen. Zwar stresst mich der Gedanke, mit 3 Kindern allein zu Hause zu sein in den Ferien nicht übermäßig, denn die beiden Großen sind sehr selbständig und verständnisvoll – ein großer Vorteil, wenn die Geschwister schon so „alt“ sind. Aber dennoch bedeutet es, dass ich mich im Wochenbett um vieles kümmern muss – Essen machen, Sonnencreme nachreichen, Eis verteilen, aufpassen, schlichten, da sein uvm.
Zudem kann mein Mann, wenn er da ist dann auch ein wenig Action bieten, mit den Großen ins Freibad fahren, eine Radtour zum Waldspielplatz oder zur Eisdiele machen, das Planschbecken befüllen, toben und all die anfallenden Aufgaben übernehmen.
Bald – ganz bald – werden wir zu fünft sein! Es ist Ruhe eingekehrt, aber eine gespannte Ruhe mit Kribbeln im Bauch.