Ich verfolge bereits seit Jahren mit großer Begeisterung den Blog von Lucie Marshall über ihr Leben als Mutter. Ich mag ihre Schreibe und ihren Humor, den man auch in ihrem ersten Buch „Auf High Heels in den Kreißsaal“ sowie den urkomischen Clips ihrer Webserie wiederfindet. Darum sagte ich sofort begeistert zu, als mir ein Rezensionsexemplar ihres zweiten Buches „Mama, I need to kotz! Was ich als Mutter in London lernte“ angeboten wurde.

Als erstes positives Feature muss ich erwähnen, dass das Buch wahnsinnig gut riecht! Ja ok, das mag vielleicht etwas schräg klingen, aber mir als Schwangerer, die komplett verrückt nach dem Duft von Papier und Holz ist, fiel das als erstes auf. Was dann auch dazu führte, dass ich die Hälfte der Zeit schnüffelnd mit der Nase im Buch verbrachte und somit vielleicht ein klein wenig länger zum Lesen brauchte als andere. Denn eigentlich liest sich das Buch extrem locker, leicht und kurzweilig. Es ist vielleicht etwas weniger humorbeladen als ihr erstes Buch (obwohl es durchaus auch diesmal einige Passagen gab, bei denen ich laut lachen musste!), dafür aber wirklich interessant und klug. Denn die Einsichten, die Lucie in ihrer Zeit in London über sich selbst und andere als Mutter gewonnen hat, sind einleuchtend, klug und von einer wundervollen Gelassenheit. Und was man über das Kindergarten- oder Schulsystem in England, andere Erziehungsstile oder auch Bauarbeiter in London lernt ist wirklich spannend zu lesen.

Aber ich möchte nicht zu viel verraten – ich kann ihr Buch nur wärmstens empfehlen. Die perfekte Lektüre für den kommenden Sommerurlaub, kleine Lesepausen zwischendurch oder auch kuschelige Herbstabende. Seit letzter Woche ist das Buch, das im Goldmann Verlag erschienen ist, im Handel erhältlich.

Über Lucie Marshall (Quelle: Random House)

Tanya Neufeldt, geboren 1972, ist Schauspielerin und bekam mit 37 Jahren ihr erstes Kind. Seitdem erzählt sie als Lucie Marshall in ihrem sehr erfolgreichen Blog mit viel Humor und Selbstironie über die alltäglichen Herausforderungen als Mutter. Sie schrieb regelmäßig Kolumnen in der taz und in der freundin, die man neben einer Webserie zum Blog seit März 2016 auch online einsehen kann. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin Mitte.