Ehrliche Bauchgeschichten – heute: Nahtoderfahrungen in der Badewanne

Badewanne

Wenn man sich im www, auf Blogs, Instagram oder Social Networks so umschaut, bekommt man den Eindruck, schwanger sein ist wunderschön. Naja, das ist es ja auch. Meistens. Aber eben nicht nur. Schwangerschaft bedeutet nicht nur zarte Stupser von innen, volles Haar, strahlende Haut, glückseliges Lächeln und ungeduldige Vorfreude. Schwanger sein kann auch verdammt unbequem sein. Und anstrengend. Ja, sogar gefährlich! Das glaubt ihr nicht? Dann erzähle ich euch mal eine wahre Geschichte über die Tücken der Schwangerschaft:

Ein schönes, warmes Bad tut der werdenden Mama gut. Das weiß jede Schwangere. Wenn die Beine nach einem langen Tag schwer werden, der Rücken schmerzt und der Bauch zieht kann das wohlig-warme Nass wahre Wunder bewirken. Auch ich bade leidenschaftlich gerne – nicht nur wenn ich schwanger bin.

Neulich ergab es sich also, dass die Kinder zufrieden eine Folge ihrer aktuellen Lieblings-Serie auf Netflix schauten, das Abendessen lag hinter uns, der Mann war noch in der Arbeit und so beschloss ich, ein warmes Schaumbad zu genießen. Nach einer Weile wollte ich dann natürlicherweise auch wieder raus. Und das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Der wachsende Bauch ist mittlerweile so groß und schwer, dass dies rein durch Aufsetzen nicht mehr ging. Die Bauchmuskeln zeigten mir einen Vogel. Einen Haltegriff haben wir nicht, der Mann weilte nach wie vor in der Arbeit und die Kinder brauchte ich gar nicht erst rufen – wenn sie in ihre Lieblingsserie vertieft sind, kann neben ihnen ein 36-köpfiges Blasorchester spielen – sie kriegen davon nix mit. Also wägte ich meine verbliebenen Möglichkeiten ab. Liegenbleiben bis das Wasser abgelaufen ist? Zu kalt. Über die Seite rollen? Geht in der schmalen Wanne auch nur bedingt – außerdem hatte ich Sorge, dass meine Haare dann nass würden und ich hatte sie erst am morgen frisch gewaschen und mühsam geglättet. Da fiel mir ein, dass wir uns in der prä-schwangeren Yogastunde aus der Rückenlage oft aufgesetzt haben, indem wir ein Bein anzogen, mit den Händen umfassten und uns so easy-peasy und äußerst Rücken- und Bauchmuskelschonend hochzogen. Gedacht, getan. Ich streckte also ein Bein in die Höhe, hielt mich daran fest und hob den Oberkörper etwas an. Was ich dummerweise nicht bedacht hatte: eine Badewanne ist keine Yogamatte. Dank nun sehr reduzierter Bodenhaftung rutschte mein Hintern unter mir weg Richtung Fußende und dank schwerem Bauch platschte ich äußerst unelegant rückwärts in die nach wie vor gut gefüllte Badewanne.

Wie ich letztendlich hochgekommen bin, weiß ich nicht mehr. Irgendwie muss ich in meinem panikartigen um mich schlagenden und prustenden Gestrampel ungeahnte Kräfte entwickelt haben.

Unnötig zu erwähnen, dass nicht nur meine ehemals gestylten Haare sondern auch der Badezimmerboden eine tropfnasse, traurige Masse waren. Aber hey – immerhin lebe ich noch!