Ehrliche Bauchgeschichten #3 – heute: Drama, Baby!

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Das Thema Hormoncocktail in der Schwangerschaft und dessen unschöne Nebenwirkungen habe ich ja letztes Mal bereits erwähnt. Dass schwangere Frauen dank diesen oft zwischen Furie und Heulboje hin und her schwanken ist ebenfalls hinreichend bekannt. Auch ich bilde da keine Ausnahme. Ich glaube, meine Familie würde mich manchmal ganz gerne an die Wand klatschen. Oder bis zum Ende der Schwangerschaft nach Honolulu ausquartieren.

Ich zicke die Kinder manchmal wegen Kleinigkeiten an, werde wegen Nichtigkeiten meinem Mann gegenüber zur Furie und provoziere schon mal wegen einer falschen Frühstückssemmel einen Ehekrach, der sich gewaschen hat. Zum Glück dauern diese emotionalen Vulkanausbrüche in aller Regel nur kurz und meine Familie weiß, warum aus Mama manchmal eine wutschnaubende Dramaqueen wird.

Und auch Tränendrama kann ich! Ich heule bei Geburtssendungen im TV, vor rührseligen Fotos oder wegen trauriger Geschichten. Neulich las ich auf Facebook diese kurze Anekdote: Ein Mann (in den USA) fand am Bankautomaten Geld, brachte dies dem Bankangestellten, welcher herausfand, das es eine alten Dame gehörte und ihre komplette und sehr, sehr spärliche Rente war. Daraufhin ließ der Finder mit der zurückgegebenen Rente von seinem eigenen Konto der Rentnerin Geld schicken und auch der Bankangestellte und Kollegen schlossen sind an. So weit, so unspektakulär. Aaaw – nette kleine Geschichte würde man normalerweise denken und fröhlich weiterscrollen. Nicht so ich. Ich brach aus Mitleid der armen Rentnerin gegenüber in einen dermaßen dramatischen Weinkrampf aus, dass ich vor lauter Heulen nicht sprechen konnte, mich an meinen Schluchzern verschluckte und Schluckauf bekam. Der herbeigeeilte Mann stand ratlos daneben und hatte keine Ahnung, warum seine schluchzende und hicksende Frau so aufgelöst war. Er dachte, etwas sehr, sehr schlimmes müsse passiert sein.

Als ich schließlich wieder sprechen konnte und ihm die Geschichte – immer noch unter stetigem Tränenstrom – erzählte, konnte man ihm die Erleichterung förmlich ansehen. Ich glaube, er hätte auch gerne gelacht – aber das hat er sich dann doch nicht getraut. Denn das hätte ja die Furie in mir wieder aufwecken können.

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