Just for me moments…

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Liebe Mamas (selbstverständlich dürfen sich hier auch alle Papas angesprochen fühlen) – macht ihr JFMM? Nein, das ist kein neuer Fitnesstrend, auch kein Volkshochschulkurs, Onlinegame oder geheime Sexpraktik. Obwohl – streng genommen könnte es all das sein. Denn JFMM steht für just for me moments (der Ausdruck und auch die Idee zu dieser kleinen Blogparade stammt von Mama Miez) und bezeichnet Dinge, die wir Eltern mal nur für uns ganz alleine tun. Und zwar ganz bewusst und ohne schlechtes Gewissen.

Wir Mamas neigen nämlich dazu, unsere Bedürfnisse weit ans untere Ende der Prioritätenliste zu stellen. Ganz zuoberst kommen die Kinder, dann der Partner, der Job, der Haushalt, der mit Kindern stets eine Dauerbaustelle ist, die Freundin, die vielleicht gerade Liebeskummer hat, der Elternbeirat der KiTa, unsere Eltern, der Kuchen fürs Sommerfest des Sportvereins, der Garten der Nachbarn, den wir urlaubsvertretend gießen, die Partyplanung zu Tante Ernas 90stem und vielleicht – ganz vielleicht dann mal wir selber. Wenn wir bis dahin nicht längst auf dem Sofa beim Tatort – während dem wir Wäsche zusammenlegen – eingeschlafen sind.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Burn Out unter Müttern immer weiter verbreitet ist. Weil wir immer unter Strom stehen, in unseren vielen, aufopfernden Rollen aufgehen und dabei uns und unsere eigenen Bedürfnisse immer mehr aus den Augen verlieren. Und wenn wir doch mal was für uns tun, ein Viertelstündchen in der Zeitschrift blättern oder die Wäsche im Trockner liegenlassen und abends mal „nur“ fernsehen, tun wir das meist mit einem schlechten Gewissen – wie „faul“ wir doch sind, es müsste doch dringend noch…..

Meine Mama hat mal zu mir gesagt, als ich nur noch auf dem Zahnfleisch ging: „einer Mutter muss es gut gehen, damit sie stark genug ist, sich um ihre Familie und den Alltag kümmern zu können. Du musst dich um dich kümmern, das ist so wichtig!“
Und ich habe es mir zu Herzen genommen. Es war nicht immer leicht, im Alltag Zeit für mich frei zu schaufeln, aber die größte Herausforderung war – und ist es manchmal immer noch – das schlechte Gewissen nicht zuzulassen. Mich nicht als faul zu verurteilen, wenn ich sonntags vormittags ein Buch lese, während das Frühstücksgeschirr noch in der Küche herumsteht. Oder die Nägel zu lackieren, während mein Mann mit den streitenden Mädels „kämpft“. Oder oder oder…
Aber wenn ich es schaffe, diese Momente nur für mich selbst ganz bewusst zu genießen, kann ich daraus viel Kraft schöpfen!

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Oft ist Yoga ein wichtiger JFMM für mich. Es erdet mich und bringt mich im stressigen Alltag wieder zu mir selbst. Aber auch Lesen oder schreiben gehören dazu. Mich mit einer Freundin zu treffen, abends, ohne Kinder. Und Kochen! Ich finde, kochen kann unglaublich meditativ sein – natürlich nur, wenn ich es in Ruhe ohne Zeitdruck machen kann, zum Beispiel während der Mann die Kinder ins Bett bringt und ich mal etwas nur für uns kochen kann, bei dem die Mädels sowieso nur wieder das Gesicht verziehen würden.

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Meine neueste JFMM Entdeckung ist Joggen. Hätte man mir das noch vor einem halben Jahr gesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Das erste Mal (nach über 10 Jahren) war Horror. Aber mit ein paar „Profi-Tipps“ von Munichs Working Mom klappt es jetzt total gut. Einfach loslaufen, die Stille genießen, die frische Luft einatmen und die Gedanken fließen lassen. 2x pro Woche gehe ich jetzt laufen, wenn mein Mann nicht da ist zum „babysitten“, bleiben die Mädchen alleine zu Hause und dürfen eine DVD schauen (ich genieße es so sehr, dass sie nun schon groß genug dafür sind!) Erst heute war ich wieder joggen – zum ersten Mal mit meinem Mann zusammen, das war richtig schön!

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Und vergangnes Wochenende hatte ich sogar einen Just for me day! Mein Mann war beruflich weg und die Mädchen haben nach einem Ausflug zu meinen Eltern spontan beschlossen, dass sie dort übernachten wollen. Also hatte ich einen ganzen Abend, Nacht und Vormittag nur für mich allein. Am Samstag Abend radelte ich mit anderen Mamas aus unserem Ort zum benachbarten Weinfest, da es regnete blieb ich aber nur kurz und machte es mir dann vor dem Fernseher gemütlich. Nach dem Ausschlafen ging ich erstmal mit einem Buch in die Badewanne. Anschließend machte ich mir Rührei und frühstückte vor dem Fernseher! Wie früher. Und als der Mann mit den Mädels mittags wiederkam, freute ich mich umso mehr auf sie!

Wie ist das bei euch? Schafft ihr es, das schlechte Gewissen abzuschalten und euch JFMMs zu gönnen? Was macht ihr, um euch etwas Gutes zu tun?

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