Von Kindern lernen

Als meine Kinder noch Babies waren, dachte ich oft: es ist unglaublich, wie viel sie in ihrem Leben noch lernen müssen!
Vom Krabbeln übers Laufen, Klettern und diverse Sportarten bis hin zum Autofahren mit 17. Vom Brabbeln über erste Wörter und Sätze bis hin zu langen Aufsätzen in der Schule. Vom gefüttert-werden übers selber Essen bis hin zum alleine Kochen in der ersten eigenen Wohnung. Vom Spielen im Kindergarten übers Lernen in der Schule bis zum Arbeiten im Job. Das zu meistern, ist lediglich durch die natürliche und ungetrübte Neugierde von Kindern möglich.
Schade, dass diese optimistische Neugierde im Laufe unseres jugendlichen und erwachsenen Lebens verloren geht. Wie leicht würden wir uns sonst oftmals tun, wenn wir zum Beispiel im Job Neues lernen müssen. Denn die richtige Grundeinstellung kann manchmal Wunder bewirken.
Also versuche ich immer mal wieder, mir ein Beispiel an meinen eigenen Kindern zu nehmen und die Dinge unvoreingenommen und optimistisch zu sehen.
Gestern beim Frühstück verkündete das Lausdirndl: „Heute geht’s mir gut und es ist mein Tag!!“ Wie schön, dachte ich, das versuche ich jetzt auch mal. Und tatsächlich, es half! Ich fühlte mich gleich besser gelaunt und positiver gestimmt.
Ich lerne tagtäglich durch und von meinen Kindern. Und ich meine nicht nur buchstäblich, indem ich zum Beispiel google, was Regenwürmer fressen (humusreiche Erde und vermodertes Pflanzenmaterial!) – obwohl ich zugeben muss, dass die leuchtende-Augen-Neugierde der Traumtänzerin über alles und jeden auch mich oft ansteckt.
Sondern auch in der Lebensweise. Zum Beispiel, die Welt wieder mit anderen Augen zu sehen. Mich über Käfer und Blumen im Garten zu freuen. Den Zauber von Seifenblasen und Regenbögen wiederzuentdecken. Herzhaft zu lachen und die Dinge nicht immer so ernst zu nehmen. Und darüber bin ich wirklich froh!

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