Let’s talk about Bienen & Blumen

Man sagt ja, Eltern sollten total locker an das Thema Aufklärung rangehen. Je unverkrampfter wir solche Themen kommunizieren, desto natürlicher werden diese Dinge bei den Kindern haften bleiben und sie lernen einen lockeren Umgang damit. Tja. Klingt alles logisch und richtig. Aber in der Realität fällt mir das halt leider nicht so leicht und derlei Begriffe purzeln nicht immer locker flockig aus meinem Mund. Keine Ahnung warum ich ausgerechnet gegenüber meinen eigenen Kinder so g’schamig bin – sonst bin ich eigentlich gar nicht so.

Jungen haben einen Pe.nis und Mädchen eine – ja, da fängt es schon mal an. Denn die gängigen Namen für das weibliche Pendant finde ich alle nicht so prickelnd. Theoretisch sollte man die Dinge beim Namen nennen. Also machen wir das: Mädchen haben eine Sche.ide. Aber ich finde dieses Wort so doof, dass ich automatisch total leise spreche, wenn ich es verwenden muss. Und in einem Haushalt mit 3 weiblichen Bewohnern kommt das nun mal regelmäßig vor. Ein Stück weit gewöhnt man sich daran, aber von locker und natürlich kann noch keine Rede sein. Die Alternativen sind jetzt auch nicht wirklich besser: Vag’ina – so medizinisch. Mu.mu – albern! Mu’schi – also bitte!! Also habe ich mal gegoogelt und bin auf eine Liste gestoßen: 100 Wörter für Vag’ina. Zwischen Begriffen wie Tropfsteinhöhle, Hafenbecken, Bolzengrube oder Fellnase (um mal bei den harmloseren zu bleiben) wurde ich allerdings auch nicht wirklich fündig. So bleibe ich bei Schusters Leisten und muss damit leben, dass meine Kinder mir das locker-flockig möglicherweise nicht abkaufen.

Das war ja aber erst der Anfang. Irgendwann kommt die Frage (und sie kommt meistens völlig unerwartet, bei uns z.B. zwischen 2 Bissen sonntäglichen Käsekuchens) „Wie kommen eigentlich die Babies in den Bauch?“ Uff. Öhm, ja also das ist so….

Mein Mann hat es sich da leicht gemacht. Weil wir 2 Töchter haben, sei es besser, wenn ich das erkläre, verkündete der feige Drückeberger und fügte gönnerhaft hinzu „wenn wir einen Sohn hätten, würde ich das natürlich übernehmen“. Ich warf ihm einen giftigen Blick zu und versuchte, möglichst relaxed zu wirken und unbefangen zu erklären. Am Anfang war das noch leicht. „Wenn ein Mann und eine Frau sich sehr lieben und sich ein Baby wünschen, schenkt der liebe Gott ihnen eins“. Ok, das ist schon sehr weit weg von Aufklärung, ich weiß, aber wir reden hier von 3 jährigen Fragerinnen. Die Traumtänzerin war damals jedenfalls fürs erste zufrieden.

Irgendwann wollte sie es dann doch genauer wissen. „Aber wie GENAU kommt das Baby da rein?“ „Naja, also die Frau hat kleine Eizellen in ihrem Bauch und der Mann hat Samen. Die sind in seinen Hod’en.“ fing ich an zu erklären. „Was sind Hod’en??“ fiel meine Tochter mir ins Wort. Gnah! Ich beschrieb es ihr tapfer. Die Traumtänzerin war zufrieden und nickte – weiter, sollte das heißen. „Naja, und wenn der Mann und die Frau dann zusammen kuscheln, kommt der Samen zur Eizelle und daraus wächst dann ein Baby.“ Das reichte meiner Großen zum Glück und ich atmete erleichtert aus. Puh!

Ein paar Monate später kam im Fernsehen das Sendung mit der Maus Spezial „Wie ein Baby entsteht“ und die Traumtänzerin und auch das Lausdirndl guckten interessiert zu. Hier wurden noch mehr Aspekte kindgerecht erklärt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einer Maus so dankbar sein würde!

So richtig genau haben die Mädels bisher nicht mehr nachgefragt (zu meiner Erleichterung), aber ich denke, zumindest die Große hat schon etwas konkretere Vorstellung über die Technik des Samentransfers. Man soll ja warten, bis die Kinder von alleine mit Fragen kommen habe ich gehört, und daran halte ich mich nur zu bereitwillig 😀

Ein bisschen Angst habe ich schon vor dem Moment, wenn unseren Kindern bewusst wird, dass wir Eltern das nicht nur 2x gemacht haben, wie die Traumtänzerin damals kombinierte („Stimmt’s, Mama? Der Papa und du ihr habt 2x gekuschelt. Weil ihr habt ja 2 Kinder!“), sondern dass Erwachsene das regelmäßig und zum Vergnügen tun. Aber ich hoffe, bis dahin haben wir noch ein wenig Zeit!

 

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