Mein Onlineclan oder: Internet-Herzmenschen

Manchmal lernt man Menschen kennen, findet sich nett oder freundet sich sogar an und vernetzt sich dann früher oder später – eher als Nebenwirkung – auch auf facebook & Co.
Manchmal ist es aber auch umgekehrt. Man lernt Menschen in diesem wunderbaren Raum namens Internet kennen und schätzen und würde diese unheimlich gerne mal im „Real life“ treffen.
Als meine Freundin MunichsWorkingMom mir vor etwas mehr als einem Jahr von Twitter vorschwärmte, konnte ich das erstmal so gar nicht nachvollziehen. Natürlich wusste ich, was Twitter ist, aber ich war schon lange auf Facebook angemeldet und dachte mit nur „ich hab keine Zeit für noch ein Social Network“ Außerdem verstand ich das, was ich von außen sah – Tweets zitiert in anderen Medien – irgendwie nicht so richtig. Diese ganz eigene, sehr verkürzte Sprache (dass man für Tweets nur 140 Zeichen zur Verfügung hat, wusste ich da noch nicht) und diese @ am Anfang mit immer anderen Namen.
Aber dann siegte die Neugier und ich meldete mich an. Binnen kürzester Zeit lernte ich so unheimlich viele tolle, sympathische, empathische, herzliche, lustige und interessante Menschen kennen. Ich plumpste mitten hinein in diese bunte Community aus tollen Menschen, die meisten davon Eltern, sowie große und kleine Elternblogs – die ich teilweise natürlich schon kannte, aber mit denen ich plötzlich auf einer ganz anderen, viel persönlicheren Ebene kommunizierte. Und obwohl viele von ihnen anonym twittern – oder vielleicht gerade deshalb – hat man das Gefühl, die Menschen auf einer unheimlich privaten Ebene kennenzulernen. Onlineclan nennt Susanne diese Gruppe von Menschen aus dem Internet, mit denen man sich austauscht und sich persönlich irgendwie verbunden fühlt – und ich finde, das beschreibt es ganz gut.
Dann, vor 2 Monaten, konnte ich einige tatsächlich persönlich treffen – auf dem Netflix Bloggerevent in München. Ich traf Mama on the rocks, Mama Schulze, Suse, Frau Brüllen und noch mehr und musste feststellen – sie sind in echt sogar noch cooler als online!

Und es gibt noch so viele andere, die ich gerne mal treffen würde! Der Haken daran – sie wohnen so weit weg! Im Rheinland, Hamburg oder Berlin – zu weit jedenfalls für einen gemeinsamen gemütlichen Kaffee oder Rotwein.
Auch darum wäre ich wirklich, wirklich gerne zur re: publica 2015 gefahren, die gerade in Berlin stattfindet. So viele von ihnen sind da: im Publikum, manche sogar auf der Bühne oder spätestens zum Blogfamilia-Treffen am Donnerstag.
Aber die Vereinbarkeit kam mir dazwischen. Keine Urlaubstage übrig (diese unterschiedlichen Ferienbetreuungszeiten von Kindergarten und Schulbetreuung müsste man wirklich mal optimieren – zusammen mit den günstigsten Reisewochen – alles zusammen frisst nämlich Eltern-Urlaubstage wie ein gefräßiges Monster), keine Betreuungsmöglichkeit der Kinder, und auch von der Arbeit hätte ich schlussendlich vermutlich dann ohnehin nicht freinehmen können, da meine Chefin verletzungsbedingt ausgefallen ist. Hmpf.
Wenn ich dieser Tage bei Twitter reinschaue, lese ich eure Tweets und wünschte ich wäre dabei. Es fühlt sich ein bisschen an als wäre ich ein Teenager, der nicht mit auf Klassenfahrt konnte. Aber für nächstes Jahr nehme ich es mir ganz fest vor!

Also, ihr wunderbaren Internet-Herzmenschen – habt ganz viel Spaß und genießt die Zeit ein bisschen für mich mit!

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Source: Mamamania

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