Rapunzel, Rapunzel…

Seit gut 3 Jahren ließ die Traumtänzerin ihre Haare kontinuierlich wachsen. „So lang wie Rapunzel!“ sollten sie werden, oder alternativ wie die hüftlangen Haare ihrer geliebten Tante. Ein einziges Mal nur konnte ich sie davon überzeugen, die Spitzen schneiden zu lassen, allerdings nur ein winziges Stückchen – kurz: die Traumtänzerin liebte ihre langen blonden Haare.
Bis vor gut einem Monat. Da beschloss sie, dass sie die Haare nun auf Schulterlänge abschneiden lassen wolle und dazu noch einen Pony. Da ich selber ein gebranntes Kind bin, was Radikalhaarschnitte angeht (siehe Nr. 6 der 20 Facts about me), überredete ich sie dazu, abzuwarten. „Wenn du in 1 oder 2 Wochen immer noch die Haare abschneiden lassen möchtest, gehen wir zum Friseur“
Während der folgenden Tage fragte sie ständig, wann ich ENDLICH einen Friseurtermin ausmachen würde. Schließlich konnte ich es nicht länger hinauszögern – immerhin schien sie wirklich, wirklich überzeugt. „Ihre Haare – ihre Entscheidung“ ist meine Meinung. Den Kindern zu verbieten, die Haare zu schneiden nur weil man es selber nicht möchte geht gar nicht finde ich.

vorher
Traumtänzerin vorher

Da es mir allerdings um die gut 25cm ihrer hellblonden, gesunden Haare leid tat kam mir eine Idee – könnte man die Haare nicht spenden? Das würde bestimmt auch meiner so hilfsbereiten und mitfühlenden Traumtänzerin gefallen. Also fragte ich google und fand die Aktion Rapunzel des BVZ (Bundesverband für Zweithaar-Spezialisten). Dorthin kann man seine Haare als Spende schicken. Diese werden dann bei entsprechenden Eignung versteigert – wobei durch den karitativen Hintergrund meist deutlich mehr geboten wird als dem eigentlichen Wert der Haare entspricht – und der Erlös geht an verschiedene Institutionen – dieses Jahr z.B. an ein Kinder- und Jugendhospiz.
Die Haare selber werden übrigens für Menschen verwendet, die krankheitsbedingt ihre Haare teilweise oder ganz verloren haben. Somit würden sie im besten Fall also doppelt helfen.
Ich erzählte den Kindern von der Aktion und die Traumtänzerin war begeistert. Letzte Woche Dienstag ging es dann endlich zum Friseur und – schnippschnapp die Haare kamen ab.

schnippschnapp

Und was soll ich sagen – die Traumtänzerin sieht total süß aus! Viel frecher und größer als vorher. Sie ist glücklich mit ihrer neuen Frisur und ich auch!

nachher

Dann mussten wir nur noch ein Päckchen packen und den Zopf zum BVZ schicken.

post

Jetzt drücken wir die Daumen, dass Traumtänzerins Haare nicht nur einem kranken Menschen eine neue (Teil-)Perücke, sondern auch möglichst viel Geld für das Hospiz einbringen!

Das Lausdirndl schaute übrigens beim Friseur ganz interessiert zu. Aber ihre Haare will sie auf keinen Fall abschneiden lassen – schließlich sollen sie so lang werden „wie Rapunzel“ 😉

Aktion Rapunzel

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