Timeout

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Bild: http://lesen-und-mehr.blogspot.de

So in etwa fühle ich mich gerade. Ich bin erschöpft. Das merke ich an vielen Kleinigkeiten, die vereinzelt alle total normal sind, so geballt aber ein Bild zeichnen, das mich aufhorchen lässt: ich bin sehr dünnhäutig, rege mich schneller über Nichtigkeiten auf, bin mit den Kindern oft ungeduldig, meinem Mann gegenüber motzig, mir ist häufig übel oder flau im Magen und mir fehlt für vieles die Motivation oder besser gesagt, die Motivation ist schon da, aber mir fehlt die Muße oder die Power, die Dinge anzugehen.
Dabei weiß ich noch nicht mal, woran das liegt. Es hat sich nichts geändert, ich habe keine zusätzlichen Aufgaben oder Belastungen, die Kinder sind wirklich lieb und pflegeleicht, wir sind alle gesund und die Arbeit macht mir Spaß.
Das einzige, was mir einfällt ist, dass ich in den letzten Wochen weniger Zeit nur für mich hatte. Zeit, um in Ruhe und ohne schlechtes Gewissen mal nur etwas für mich zu machen. Ok, ich gehe regelmäßig Joggen – 1x pro Woche für 45 Minuten. Das tut mir zwar einerseits gut, ist aber andererseits natürlich körperlich anstrengend und kostet auch wieder Power.

Öfter mal ausgehen – ins Kino, Restaurant oder Cocktailbar – wäre schön. Aber mein Mann arbeitet oft abends und auch teilweise am Wochenende. Daher ist es für mich nicht leicht, mal rauszukommen, denn ich muss ja auf die Kinder aufpassen (wir haben zwar eine Babysitterin, aber die ist noch recht jung und geht noch zur Schule, ist also nicht bis spätabends und unter der Woche gar nicht einsetzbar.) Aber selbst wenn das geregelt wäre – ich käme trotzdem nicht weit, denn in meinem Umfeld sind fast nur Mamas, die dieselben Schwierigkeiten haben, rauszukommen oder teilweise gar nicht den Wunsch verspüren, weil sie einfach zu kaputt vom Tag sind. Andere – ohne Kinder – sind beruflich so eingespannt, dass sie keine Zeit für mich haben.

Ich hätte auch gerne mehr „Dates“ mit meinem Mann. Kino, Essen gehen, Therme (wir haben hier sage und schreibe noch 6!! Gutscheine rumliegen) o.ä. Aber auch das gestaltet sich sehr, sehr schwierig – siehe oben.
Oder einfach mal wieder einen halben Sonntag mit Buch im Bett verbringen. Fällt mir sehr schwer. Das schlechte Gewissen oder Pflichtgefühl scheuchen mich eher früher als später wieder aus den Federn.

Und mein Freitag? Da habe ich doch frei (von der Arbeit). Tja nun, bis ich die Kinder mittags von Schule und Kindergarten wieder einsammeln muss bleiben mir im besten Fall 4 Stunden. Oft versuche ich, dann joggen zu gehen, der Rest der Zeit geht für Arzttermine, Einkäufe, Haushalt oder Familienmanagement drauf. Also wieder nix mit Zeit für mich.
Ich weiß schon, das klingt nach jammern auf hohem Niveau. Aber ich jammere gar nicht. Ich analysiere. Ich bin selber verwundert, dass mein Körper und meine Nerven mir diese Signale senden, aber ich habe gelernt, darauf zu hören und diese ernst zu nehmen.
Ich empfinde ein starkes Bedürfnis nach Timeouts – kleinen Auszeiten vom Alltag. Einfach mal die Pausetaste drücken und raus aus dem Haus, denn hier sehe ich dann doch nur den Berg Wäsche, die volle Spülmaschine oder das Chaos unterm Basteltisch und so kann ich nicht abschalten.

Wie genau ich das nun umsetzen soll, weiß ich immer noch nicht. Aber irgendwie muss ich es hinkriegen um zu entschleunigen und meinen Akku wieder aufzuladen.

Wie macht ihr das? Was sind eure Timeouts oder Energiespender? Ich freue mich sehr über Tipps! :)

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Source: Mamamania

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