Vermissen

Vermissen

Im Duden steht unter vermissen:

Schwaches Verb, Worttrennung: ver|mis|sen: sich mit Bedauern bewusst sein, dass jemand, etwas nicht mehr in der Nähe ist, nicht mehr zur Verfügung steht, und dies als persönlichen Mangel empfinden.

Seit 2 Tagen sind die Kinder nun bei Oma & Opa. Weil mein Mann und ich nun mal leider keine 5 Wochen Sommerferien nehmen können, die Ferienbetreuung aber für uns so ungünstig geöffnet ist (wenn wir am Ferienende im Urlaub sind, hätte sie wieder geöffnet. Tja nun…)

Zum Glück haben wir Eltern in der Nähe, die uns helfen können und ihre Enkel gerne für ein paar Tage betreuen! Sonst müssten wir wohl oft getrennt voneinander Urlaub nehmen, da die Betreuungseinrichtungen sich leider nicht wirklich abstimmen, was die Schließwochen angeht. Die restliche Zeit schaffen wir allein – mein Mann hat ein paar Plustage und kann so eine Woche länger Sommerurlaub nehmen als ich, oder er fährt in die Arbeit sobald ich aus dem Büro heimkomme. Irgendwie geht es dann doch immer.

Natürlich freuen wir uns auch auf ein paar kinderfreie Tage, bzw. Abende. Kino, Essen gehen, uns nur um uns selber kümmern müssen, Ruhe, Zeit nur für uns allein oder zu zweit, ein aufgeräumtes Haus – herrlich!

Aber Fakt ist – wenn meine Mädchen nicht bei mir sind, vermisse ich sie ganz fürchterlich! So anstrengend es oft ist, so sehr ich mir hin und wieder Ruhe und Zeit für mich wünsche – kaum haben wir die beiden bei Oma & Opa verabschiedet und sind um die 1. Ecke verschwunden, muss ich die Tränen runterschlucken. So kitschig das klingt, aber es fühlt sich an, als würde ein großes Stück von meinem Herz fehlen.

Ich versuche, mich auf die Zeit mit meinem Mann zu freuen und die Zeit für mich allein. Und ich genieße es auch, ehrlich! Aber eben immer mit diesem leisen Gefühl der Leere in mir drin. Auf dem Teppich im Wohnzimmer liegt noch das verknüllte T-Shirt das die Traumtänzerin ausgezogen und dort hingepfeffert hat. Wäre sie da, hätte ich sie schon lange aufgefordert, es aufzuräumen. So lasse ich es liegen, schaue hin und wieder rüber und freue mich, dass ein Stück von ihr da ist. Und wenn mein Blick auf die Stelle auf dem Sideboard fällt, wo das Lausdirndl ihren Namen auf dem Holz verewigt hat, ertappe ich mich dabei, wie ich lächle.

Vermissen

© Pixabay/ Mamamaniablog

Ich will ja nicht sagen, dass ich eine Glucke bin, aber im Loslassen bin ich echt schlecht! Das muss ich wirklich noch üben! Andernfalls sehe ich mich schon an der Tür vom Landschulheim klopfen wenn die Kinder auf Klassenfahrt sind. Oder mich in ihren Koffern verstecken, wenn sie das 1. Mal ohne uns verreisen wollen. Das geht natürlich gar nicht. Oder doch? 😉

Nur noch 1x schlafen, dann habe ich sie wieder. Werde mir die restliche Zeit mit arbeiten, Friseur, Stadtbummel und Abendessen mit meinem Mann vertreiben. Dann geht die Zeit bestimmt schneller rum. Und wenn es ganz schlimm wird, bleibt ja noch das Telefon…

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