Willkommen im Chaos

Ordnung ist das halbe Leben – wir leben in der anderen Hälfte. Im Leben mit Kindern herrscht immer das Chaos. Für einen ordnungsliebenden Putzmuffel wie mich (nein, das ist kein Widerspruch – ich habe es durchaus gerne sauber und ordentlich, nur eben ohne viel Arbeit 😉 ) eine ganz schöne Herausforderung. Nachdem es mich jahrelang total frustriert hat, dass es bei uns zu Hause meistens aussieht wie bei den sprichwörtlichen Hempels unterm Sitzmöbel, versuche ich mittlerweile meinen Frieden mit der Situation zu schließen. Denn man kann nicht alles haben. Da der Tag nun mal nur 24 Stunden hat, von denen ich 6 in der Arbeit, 1,5 im Auto, 1 im Bad (über den Tag verteilt!), 1,5 in der Küche und am Esstisch, 1 in der Turnhalle, der Bücherei, im Supermarkt oder auf dem Spielplatz und im Idealfall 7-8 im Bett verbringe bleiben nach Adam Riese in der Regel 6 Stunden übrig. Und nur 3 davon mit schlafenden Kindern – und dann will auch ich endlich meinen Feierabend genießen und nicht Operation Großputz starten. Aber Ordnung zu schaffen und vor allem zu halten während die Kinder um meine Beine wuseln und ständig und andauernd etwas von mir wollen ist nur bedingt möglich. Ich habe kürzlich einen netten Spruch gelesen, der es treffend auf den Punkt bringt:
cleaning the house while kids are still growing
is like shoveling snow while it’s still snowing.
Natürlich kann ich die Schneeschaufel nicht im Keller lassen – sonst wächst der Schneehaufen uns schnell über den Kopf. Aber eben nur das Nötigste wegschaufeln, Perfektion ist hier fehl am Platz! Stichwort: Sisyphus.
Wenn ich – was zuweilen vorkam – bei Familien zu Besuch war, bei denen es trotz Kindern wie geleckt aussah, hat das meine Frustration oder das Gefühl der Unzulänglichkeit immens verstärkt. Mittlerweile kann ich damit umgehen. Diese Mütter haben entweder keinen Job, eine Vollzeit-Putzfrau oder beides.

Es ist ja nicht so, dass wir im Dreck versinken oder es bei uns so rummelig ist, dass ich nichts mehr finde. Im Gegenteil – ich finde ständig etwas:
Die Feuchttücher im Bett vom Lausdirndl
Das Badewannen-Spielzeug im Bett der Traumtänzerin
Stofftiere in meinen Pantoffeln
Küchengeräte im Bücherregal
Leere Schneckenhäuser im Auto
Eine komplette Playmobil-Großfamilie hinterm Sofakissen
Schnuller im ganzen Haus
Meine Tupperdosen im Sandkasten
Meine EC-Karte in der Kinderküche
Selbstklebende Wackelaugen an meinen Socken
Steine und Muscheln in der Waschmaschine
Und vieles, vieles mehr.
😀

Wie so oft im Leben muss man auch beim Thema Haushalt Prioritäten setzen: Meister Propper oder Memory. Gummihandschuhe oder Gummistiefel. Wischmob oder Wasserfarben. Küche oder Kinder. Und auch hierzu habe ich einen wunderschönen Spruch gelesen:
Good moms have
sticky floors
dirty ovens
messy kitchens
laundry piles
and happy kids.

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

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