Eine große Überraschung und ein kleines Wunder

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„Life is what happens, while you`re busy making other plans“ (John Lennon)

Wenn ich eins gelernt habe im Leben – vor allem mit Kindern – dann dass es fast unmöglich ist Pläne zu machen, weil sowieso oft alles anders kommt. Und dass man, je weniger man sich fest vorgestellt oder geplant hat, umso besser mit Veränderung umgehen kann. Live every moment. Live every day.

Aber wie zutreffend im wahrsten Sinn das Zitat von John Lennon manchmal sein kann, das hat selbst mich Ende letzten Jahres überrascht.

Im Laufe der letzten Monate hatte ich mir ein paar Überlegungen erlaubt für 2016. Die Kinder sind ja nun schon aus dem Gröbsten raus (wie man so schön sagt) und so spann ich ein paar Gedanken für das kommende Jahr. Würde ich es schaffen, mich 2016 beruflich weiterzuentwickeln? Und wie könnte das aussehen? Sogar der Gedanke, etwas Eigenes aufzubauen (etwas, das ich mir früher niemals hätte vorstellen können), spukte in meinem Kopf herum. Und dann passierte zwischen all den Überlegungen und Ideen buchstäblich genau das: das Leben.

Vor etwa 2 Monaten regte sich eine leise Stimme in mir, ein Bauchgefühl das keine Ruhe gab. Also fuhr ich eines Dienstagsabends im November um kurz vor 19 Uhr noch einmal zum Drogeriemarkt und kaufte einen Schwangerschaftstest. Eigentlich nur, um diese Stimme mittels eindeutig negativem Ergebnis zum Schweigen zu bringen. Zu Hause packte ich ihn direkt aus und verschwand im Bad. Und dann stand es da, keine 2 Minuten später, schwarz auf weiß. In 9 unmissverständlichen Buchstaben:

Test

Überraschung wäre fast noch untertrieben. Ich fiel erst mal aus allen Wolken. Damit hatten wir so gar nicht gerechnet! Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf. Noch ein Kind? War ich mit 37 nicht zu alt, noch einmal von vorne zu beginnen? Und wie würde das zwischen den Geschwistern sein? Die Traumtänzerin wäre dann schon 9, das Lausdirndl 6 ½ Jahre alt. Die beiden sind so ein tolles Schwesternteam, würde ein weiteres Kind in dieser Runde auch seinen Platz finden?

Aber trotz all dieser Gedanken sagten mein Mann und ich sofort einstimmig: da will wohl noch jemand zu uns kommen! Und diese/r kleine Jemand ist genau so willkommen, wie seine/ihre großen Schwestern. Denn trotz all der Überraschung, Gedanken oder Sorgen: gibt es etwas Schöneres, als ein neues entstehendes Leben?

Wir beschlossen, das Geheimnis erst einmal für uns zu behalten – das war gar nicht so einfach, denn beim 3. Kind wächst der Bauch rasant (auch wenn das natürlich nur der „Restbauch“ der anderen Schwangerschaften ist, der dank hormonellem Blähbauch unbarmherzig nach vorne geschoben wird und nur ein winziges bisschen von der wachsenden Gebärmutter. Aber Fakt ist, ich sah bereits in der 9. Woche aus wie im 5. Monat – vor allem abends) Zudem musste ich meine wochenlange und ständige Übelkeit irgendwie verbergen. Und auch so mancher Tweet zum Thema, wenn ich nach Tipps fragte, hätten mich beinahe verraten. Denn auf Twitter weiß eigentlich jeder, was es heißt, wenn man „für eine Freundin“ fragt:

Bild 1

Bild 2

Aber wir wollten uns zuerst einmal selber mit dem Wunder vertraut machen, das da in mir heranwächst. Außerdem wollten wir, dass unsere Töchter die ersten waren, die die Neuigkeit erfuhren – und wenn man dem Lausdirndl etwas erzählt, weiß es am nächsten Tag der ganze Kindergarten und am übernächsten das halbe Dorf. Also warteten wir bis zu den Weihnachtsferien und gleichzeitig dem Beginn der 12. SSW. Am 22.12. ging ich noch einmal zum Arzt, um zu sehen, ob sich alles gut entwickelt und um mir ein neues Ultraschallbild zu holen. Der kleine Bauchbewohner machte uns das gar nicht so leicht, da er wie verrückt turnte und einfach nicht für ein schönes Foto stillhalten wollte. Aber irgendwann klappte es dann doch. Wir machten eine Kopie, steckten diese in einen Rahmen und selbigen in Geschenkpapier. Den Kindern zeigten wir am Tag vor Heiligabend das Originalbild und erzählten die große Neuigkeit.

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Die Freude der Kinder zu sehen war das allerschönste! Beide freuten sich wie verrückt, das Lausdirndl wollte am liebsten sofort all ihre Kindergartenfreunde anrufen und die Traumtänzerin erzählte uns, dass sie erst kürzlich im Ethikunterricht einen Wunsch aufschreiben sollten, den man sich nicht für Geld kaufen kann. „Und ich habe mir einen Bruder gewünscht!“ sagte sie freudestrahlend. Nun ja, ob es ein Bruder oder doch vielleicht eine weitere Schwester wird, bleibt abzuwarten, aber das wäre auch ok sagt sie. Da haben wir aber Glück gehabt 😉

Den verpackten Bilderrahmen legten wir dann am 24.12. beim Familienweihnachtsfest unter den Baum. Die Kinder schafften es zum Glück, nichts zu verraten. Auf die Gesichter der gesamten Familie freute ich mich sehr, denn dass wir noch einmal Nachwuchs bekommen, damit rechnete niemand. Und wirklich, die Überraschung war riesig. Und alle freuen sich mit uns.

So starten wir also ins neue Jahr – in ein großes Abenteuer. Wir müssen buchstäblich alles neu besorgen – wir haben nichts mehr für ein Neugeborenes hier. Aber im Gegensatz zu damals vor 9 Jahren, als die Traumtänzerin unterwegs war und ich die erste im Freundes- und Bekanntenkreis war, die ein Kind bekam, habe ich nun ein großes Netzwerk an Müttern und Familien um mich herum – real sowie digital. Ich bin sicher, dass viele uns helfen werden, unser neues Nest zu bauen damit es auch unserem dritten Baby an nichts fehlt.

Ab Juli werden wir also zu fünft sein. Es wird ein aufregendes Jahr – wir freuen uns drauf!

12 Kommentare

  1. Oh wie schön … :) Aber hatten wir da nicht auch schon mal drüber getwittert, da ging es um seltsame Essgewohnheiten, glaube ich 😉
    Wie auch immer: Ganz herzliche Glückwünsche! Das wird sicher ein großartiges und wunderschönes Abenteuer.

  2. So schön zu hören. Und ja: Die Tweets haben für einiges Munkeln gesorgt.
    Herzlichen Glückwunsch!!!
    Zu fünft ist es noch schöner :-))

    Alles Liebe für die Schwangerschaft!
    Suse

  3. Was für eine wunderschöne Idee, das Ultraschallbild als Geschenk verpackt unter den Weihnachtsbaum zu legen, denn genau das ist ein Kind ja: Ein Geschenk für die ganze Familie! :) Ich freue mich mit dir und wünsche dir eine ebenso entspannte wie aufregende dritte Schwangerschaft!

    Viele Grüße
    Christine

  4. Was für eine Überraschung! Wie wunderbar – so kann ein neues Jahr wirklich starten. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die Schwangerschaft (und alles was danach kommt). Die Idee mit dem Bilderrahmen finde ich auch ganz toll.
    Alles Liebe, Sara

  5. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! Da wird einem ganz warm im Bauch wie schön Du das erzählst! Alles Liebe und einen guten Start ins neue Jahr!

  6. Neues Leben ist immer eine wundervolle Nachricht! Alles, alles Liebe für euch alle. Genießt die Zeit des Werdens und der Vorfreude. Glück auf und nur das Beste,
    Hannes

  7. Herzlichen Glückwunsch :-) Ich bin über die Verlinkung von Meworkingmum hergekommen und ihr Text könnte treffender nicht sein ich bin vielleicht nicht neidisch, aber mir stehen tatsächlich Tränchen in den Augen – weil hier Nr. 3 nicht mehr einziehen wird. Speckbär (10) und Nervensäge (6) hätten gerne noch ein Geschwisterchen, aber wir waren mit allem zu spät und nun bin ich 44 und will nicht ernsthaft – aber ein Rest Sehnsucht bleibt.

  8. Ganz herzlichen Glückwunsch!!!
    Man kann so einen süßen Nachzögler nochmal richtig genießen! Mir ging es fast genauso. Meine beiden „Großen“ waren 5 und 8.
    Ich schon vierzig. Zwei Jahre ist unser Kleinster jetzt schon. Ich genieße jede Minute!
    In diesem Sinne meine herzlichsten Glückwünsche und für die Zukunft alles Gute!!!
    Liebe Grüße
    Sandra

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