Manchmal möchte ich mich dreiteilen… Aus meinem Leben als Dreifachmama

superpower

Hin und wieder werde ich gefragt, wie das so ist mit drei Kindern. Ganz oft antworte ich, dass es erstaunlich entspannter ist, als ich dachte. Was sicher zum großen Teil am großen Altersunterschied zwischen dem Nesthäkchen und den beiden Großen liegt. Denn die Selbständigkeit der beiden erlaubt mir ausreichend Freiraum, um den noch sehr vielen Bedürfnissen eines Babys, bzw. jetzt Kleinkindes gerecht zu werden. Aber manchmal brauchen eben auch die beiden Großen mich noch und auch ihren Bedürfnissen muss bzw. möchte ich gerecht werden. Im ungünstigsten Fall kollidieren dann 3 unterschiedliche und schwer zu kombinierende Bedürfnisse im selben Moment. Gestern war so ein Tag.

Nach einem recht entspannten Vormittag mit dem Nesthäkchen (Einkaufen, aufräumen, Bilderbücher schauen & kuscheln) und einer ausgedehnten Mittagspause kamen die Großen nach Hause. Alle 3 Kinder waren hungrig, aber irgendwie fand sich nichts, das alle mochten. Ich hatte noch etwas Kartoffelsuppe mit Wiener Würstchen für’s Nesthäkchen, das Lausdirndl aß ihre Wiener lieber mit Pizzabrötchen zum Aufbacken und die Traumtänzerin wollte stattdessen Joghurt mit Obst und Haferflocken. Alles nicht aufwändig, aber eben trotzdem zeitgleich 3 verschiedene Essen machen.
Danach brauchte die Traumtänzerin mich als Schreibhilfe bei den Mathehausaufgaben. Sie hat sich beim Ausrutschen auf dem vereisten Bürgersteig das Handgelenk verstaucht und muss es in einer Schiene ruhighalten. Natürlich den Schreibarm – ist ja klar. Also rechnete sie und diktierte und ich schrieb. Parallel fiel dem Lausdirndl auf, dass sie doch noch ziemlich viel von ihrer Wochenaufgabe in Deutsch offen hatte, die bis heute fertig sein musste o_O Eine Stunde hatte sie noch, bis sie zu einer Freundin wollte. Während ich noch Mathe mit der Großen machte, ließ das Lausdirndl sich immer wieder vom Nesthäkchen ablenken, das neben uns spielte. Also musste ich – den Blick auf die Uhr – auch bei ihr schauen, dass sie alles erledigte. Und das nicht schluderig und voller Rechtschreibfehler. Was bedeutete, dass ich neben ihr sitzen und dranbleiben musste. Die Traumtänzerin war natürlich genervt und wollte ihre Hausaufgabe weitermachen. Da entschied das Nesthäkchen, dass sie nun lange genug friedlich gespielt hatte und nun doch gefälligst auch wieder was von Mama abhaben wollte! Sie fing an zu schimpfen und verlangte nach meinem Arm.
Das war dann der Moment, wo ich ein paarmal tief atmen musste und sehnsüchtig an ein Glas Rotwein und viiiel Schokolade für den Feierabend dachte. Aber ich schaffte es, ruhig zu bleiben. Vertröstete die Traumtänzerin, motivierte das Lausdirndl und nahm das Nesthäkchen auf den Schoß. Als die Deutschhausaufgaben endlich geschafft waren, war das Lausdirndl schon 20 Minuten zu spät für ihre Verabredung (natürlich hatte ich zwischendurch auch dort bescheid gesagt). Also fuhr ich sie schnell hin, während die Traumtänzerin die 5 Minuten auf das Nesthäkchen aufpasste. Dann war endlich meine Große wieder an der Reihe mit Mathe. Das Nesthäkchen wollte wohl auch Hausaufgaben machen und schnappte sich dank abgelenkter Mama den Bleistift und das Deutschheft des Lausdirndls, die noch auf dem Tisch lagen. Gnaaaah! Das war der Punkt, an dem ich nur noch lachen konnte. Humor trägt sehr zur Entspannung aller bei. Ich radierte ihre „Hausaufgaben“ dann wieder weg, das Nesthäkchen kam ins Tragetuch auf meinen Rücken und wir beendeten ruckzuck die Mathehausaufgaben der Traumtänzerin. Phew!

"Hausaufgaben" vom Nesthäkchen

„Hausaufgaben“ vom Nesthäkchen

Tage wie diese...

Tage wie diese…

Anschließend wollte ich mir einen Kaffee gönnen. Seit neuestem fordert das Nesthäkchen aber immer, wenn sie das Wort „Kaffee“ hört, einen Kakao. Also wärmte ich zunächst für sie Milch auf und machte ihr einen. Als die Traumtänzerin das sah, wollte sie ebenfalls eine warme Erdbeermilch. Also erneut Milch warm gemacht und schließlich mir einen Kaffee. Ich stand so unter Strom, dass es mir schwerfiel, entspannt und ruhig den Kaffee zu trinken. Aber ich zwang mich quasi dazu. Kurz durchschnaufen. Dann saugte ich das ganze Haus, denn ich hatte mittags bemerkt, dass Familie Staubmaus es sich im Obergeschoss gemütlich gemacht hatte. Da ich es aber nicht schaffe, nur eine zu Etage saugen (außer beim Erdgeschoss, das muss nämlich dauernd gesaugt werden o_O), wirbelte ich einmal von ganz oben nach ganz unten, die Traumtänzerin spielte derweil mit ihrer Schwester (große Schwestern sind toll ♥) Anschließend war es Zeit, das Lausdirndl abzuholen. Also das Nesthäkchen angezogen (bei dem Wetter braucht man ja drölfzig Kleidungsstücke um nicht zu erfrieren!), alle ins Auto verfrachtet und losgedüst. Wir wollten eigentlich anschließend noch Schulsachen im Schreibwarenladen besorgen, aber ich hatte vergessen, dass der um 18 Uhr schließt. Möp!
Als wir wieder zu Hause ankamen, war mein Mann zum Glück schon daheim und kümmerte sich ums Abendessen und übernahm auch den Rest des Abendprogramms. Ich wollte am liebsten nur noch auf dem Sofa liegenbleiben 😀 Aber ich ging dann noch brav zum Rehasport (für meinen Rücken) Anschließend schenkte ich mir das ersehnte Glas Rotwein ein, gönnte mir einen Ofenkäse UND Schokolade. An solchen Tagen muss das manchmal sein, oder?

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Dreifachmama

1 Kommentar

  1. Das hast Du so treffend beschrieben. Diese bis oben hin vollen Tage. Voller Chaos und Liebe.