Der Yoga-Plan Tag 5 oder: Oooooommmm!

Ooomm

Wenn man das Wort Meditation hört, denken die meisten an stundenlanges Sitzen mit verknoteten Beinen, geradem Rücken und leeren Gedanken. Nun ja, erfahrene Yogis oder Zen-Meister beherrschen das tatsächlich – ich nicht. Im Gegenteil. Beim Versuch an Nichts zu denken strömen die Gedanken nur umso mehr auf mich ein. Und vom langen Sitzen tut mir der Rücken weh oder die Pobacken schlafen ein. Nicht sehr entspannend.
Darum mache ich das auch nie – außer wenn ich mit meiner Freundin beim Yoga-Wochenende in den Bergen bin, da gehört es zur Morgen- und Abendmeditation dazu und komischerweise geht es dann auch ganz gut – denn bei diesen Wochenenden ist der Alltag meilenweit entfernt und die Grundstimmung eine ganz andere.

Ansonsten bedeutet Meditation für mich die Endentspannung nach dem Yoga, die man aber nach einem stressigen Tag auch einfach mal so machen kann. Danach fühle ich mich meistens ruhig, entspannt und gleichzeitig erfrischt. Und da man dies im Liegen macht freuen sich Rücken und Pobacken 😉

Auch hier funktioniert das An-Nichts-Denken nicht. Mir fallen dann tausend Sachen ein, die ich noch erledigen muss und das ist auch alles andere als entspannend.

Für diejenigen von euch, die es interessiert habe ich hier mal meine Meditationspraxis aufgeschrieben:

Wichtig sind warme Füße und eine Decke zum Zudecken. Ich liege in der sogenannten Totenhaltung (Savasana) auf dem Rücken, die Arme neben dem Körper, Handflächen nach oben, die Füße locker auseinanderfallen gelassen. Was hilft, ist vorher noch einmal alles anzuspannen und dann bewusst loszulassen, ähnlich wie bei der progressiven Muskelentspannung. Erst Beine und Füße (anheben und anspannen), dann Po, Bauch, Arme und Hände (Fäuste ballen), Schultern (hochziehen) und das Gesicht (Augen zusammenkneifen, Mund weit auf und Zunge raus) – okay, sieht bescheuert aus, aber euch sieht ja keiner 😀

Dann scanne ich mit den Gedanken ganz langsam meinen Körper und fühle bewusst die Entspannung in den jeweiligen Körperteilen:

Erst die Füße und Beine
Dann Hände und Arme
Po und Rücken
Brust und Bauch
Schultern und Nacken
Hals
das Gesicht ganz detailliert:
Stirn, Augen, Nase & Wangen, Lippen, Kiefer und Zunge
Evtl. noch die inneren Organe

Wenn der ganze Körper entspannt daliegt, schicke ich meine Gedanken an einen schönen Ort, wie z.B. einen Strand, eine Waldlichtung oder einen Wasserfall und fühle den Ort, höre die Geräusche und rieche die Gerüche.

Das alles natürlich langsam und ruhig. Und nach einer Weile „tauche“ ich dann wieder auf.

Vielleicht habt ihr ja mal Lust, es auszuprobieren…

Viel Spaß oder besser – viel Oooooooommmmmmmm! 😉

PS: Yogastatus an Tag 5: heute war Familien-Ausflugstag. Wir sind mit der S-Bahn in die City gefahren, haben die besten Burger der Stadt gegessen und anschließend „Pettersson und Findus“ im Kino angeschaut. So blieb wieder einmal nur Zeit für eine halbe Stunde „Teppich-Yoga“ Aber das finde ich in Ordnung. Es ist nun mal nicht immer Zeit für ein ausgiebiges Yogaprogramm und mit diesem bequemen Argument habe ich meinem inneren Schweinehund bisher immer reichlich Futter geboten. Aber besser 20 min Teppich-Yoga (ich glaube, den Ausdruck behalte ich mir bei – klingt lustig) als gar keins, oder?
Sogar ein paar klitzekleine Minuten Meditation waren drin – bis sich ein lästiges Fliegenpärchen ausgerechnet mein Gesicht als Spielplatz aussuchte :-/

Bis morgen und Namasté

Ooommm

1 Kommentar

  1. Bonsoir! :wave:

    Ich habe als Schüler Yoga für mich entdeckt (war ch ca. 12). Selfmade, ändert aber nichts an…

    „Wenn man das Wort Meditation hört, denken die meisten an stundenlanges Sitzen mit verknoteten Beinen, geradem Rücken und leeren Gedanken.“

    Das machen sicherlich viele, aber ich gehe derzeit in Reha-Gym, und dank Pilates (mit Yoga) denken viele um. Auch wenn es erst einmal ungewohnt ist. Wer glaubt, Minimalbewegungen würden einen nicht Fordern – Irrtum! Dann natürlich das Atmen. „Reite die Welle!“ Keine Ahnung, welcher Film das war, aber es trifft den Kern. Reite deinen Atem, sollte es besser heißen. Und die Gedanken sind nicht leer. Man versucht, sich von Alltagsmüll zu befreien und für den Bauch da zu sein. Oder das Herz. Aber leer? Nein, das ist nicht meine Erfahrung. 😀 Dazu muß man sagen, das ich lange kein Yoga mehr mache, dafür im AT war und es versuche, als Alltagsbestandteil einzugliedern. Wie früher eben Yoga. (Lange Geschichte und gehört hier nicht hin.)

    Beste Grüße
    Macha