Taschenkontrolle

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Kürzlich fand ich diesen Post auf der facebookseite von BrigitteMOM und musste schmunzeln – was man als Mama so alles in der Handtasche rumschleppt, reicht manch einem für eine Woche Camping-Urlaub in der Wildnis. Da kam mir die Idee, mal die (Mama-)Blogger zur „Taschenkontrolle“ aufzurufen um zu lesen, was andere so an Kuriositäten und mehr oder weniger nützlichem Schnickschnack mit sich rumtragen. Hier kommt mein Handtaschen-Check:

Neben dem üblichen Nützlichen wie Portemonnaie, Schlüssel, Handy und diversen Hygieneartikeln (Handcreme, Blasenpflaster, Kopfschmerztabletten, Schminktäschchen &Co.):

4 (!) verschiedene Packungen Kaugummis
1 XL-Packung rosa TicTacs (fast leer)
1 Dose Pfefferminzbonbons
1 Tütchen Tapferkeits-Traubenzuckerbonbons vom Ohrlochstechen der Traumtänzerin
1 Lutscher Geschmacksrichtung Kirsche-Sandkasten
3 Stifte
2 Packungen Taschentücher
1 alter Einkaufszettel
1/2 Kg Sand
1 Kinokarte (Runner Runner)
1 Dänische Krone
3 Haarspangen
1 Nagellack (knallrot, schnelltrocknend)
Smartphone-Ladekabel
Brillenetui
Antibakterielles Handgel (abgelaufen im April 2012)
sowie jede Menge Krümel undefinierbarer Herkunft

Puh, so schwarz auf weiß zusammengefasst sieht das aus, als sei ich eine g’schlamperte Schnupfennase mit Mundgeruch und roten Nägeln. Was ich selbstverständlich NICHT bin! Ich behaupte mal, ich bin eine typische Working Mom, die das Thema „Handtasche ausmisten“ irgendwie nie on Top auf der ToDo Liste hatte (was ich jetzt übrigens direkt erledigt habe)

Oder sieht es bei euch anders aus? Wer traut sich und macht mit beim „Handtaschenstriptease“?

😉

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Rapunzel, Rapunzel…

Seit gut 3 Jahren ließ die Traumtänzerin ihre Haare kontinuierlich wachsen. „So lang wie Rapunzel!“ sollten sie werden, oder alternativ wie die hüftlangen Haare ihrer geliebten Tante. Ein einziges Mal nur konnte ich sie davon überzeugen, die Spitzen schneiden zu lassen, allerdings nur ein winziges Stückchen – kurz: die Traumtänzerin liebte ihre langen blonden Haare.
Bis vor gut einem Monat. Da beschloss sie, dass sie die Haare nun auf Schulterlänge abschneiden lassen wolle und dazu noch einen Pony. Da ich selber ein gebranntes Kind bin, was Radikalhaarschnitte angeht (siehe Nr. 6 der 20 Facts about me), überredete ich sie dazu, abzuwarten. „Wenn du in 1 oder 2 Wochen immer noch die Haare abschneiden lassen möchtest, gehen wir zum Friseur“
Während der folgenden Tage fragte sie ständig, wann ich ENDLICH einen Friseurtermin ausmachen würde. Schließlich konnte ich es nicht länger hinauszögern – immerhin schien sie wirklich, wirklich überzeugt. „Ihre Haare – ihre Entscheidung“ ist meine Meinung. Den Kindern zu verbieten, die Haare zu schneiden nur weil man es selber nicht möchte geht gar nicht finde ich.

vorher
Traumtänzerin vorher

Da es mir allerdings um die gut 25cm ihrer hellblonden, gesunden Haare leid tat kam mir eine Idee – könnte man die Haare nicht spenden? Das würde bestimmt auch meiner so hilfsbereiten und mitfühlenden Traumtänzerin gefallen. Also fragte ich google und fand die Aktion Rapunzel des BVZ (Bundesverband für Zweithaar-Spezialisten). Dorthin kann man seine Haare als Spende schicken. Diese werden dann bei entsprechenden Eignung versteigert – wobei durch den karitativen Hintergrund meist deutlich mehr geboten wird als dem eigentlichen Wert der Haare entspricht – und der Erlös geht an verschiedene Institutionen – dieses Jahr z.B. an ein Kinder- und Jugendhospiz.
Die Haare selber werden übrigens für Menschen verwendet, die krankheitsbedingt ihre Haare teilweise oder ganz verloren haben. Somit würden sie im besten Fall also doppelt helfen.
Ich erzählte den Kindern von der Aktion und die Traumtänzerin war begeistert. Letzte Woche Dienstag ging es dann endlich zum Friseur und – schnippschnapp die Haare kamen ab.

schnippschnapp

Und was soll ich sagen – die Traumtänzerin sieht total süß aus! Viel frecher und größer als vorher. Sie ist glücklich mit ihrer neuen Frisur und ich auch!

nachher

Dann mussten wir nur noch ein Päckchen packen und den Zopf zum BVZ schicken.

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Jetzt drücken wir die Daumen, dass Traumtänzerins Haare nicht nur einem kranken Menschen eine neue (Teil-)Perücke, sondern auch möglichst viel Geld für das Hospiz einbringen!

Das Lausdirndl schaute übrigens beim Friseur ganz interessiert zu. Aber ihre Haare will sie auf keinen Fall abschneiden lassen – schließlich sollen sie so lang werden „wie Rapunzel“ 😉

Aktion Rapunzel

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20 facts about me

Seit einigen Tagen kann man auf immer mehr Blogs „20 facts about me“ lesen. Eine schöne Idee, die mal einen ganz anderen, persönlichen Blickwinkel auf die „anonymen“ Blogger erlaubt. Da bekam ich Lust, selber mitzumachen und nachdem MunichsWorkingMom mich in Ihrem Blog dazu eingeladen hatte, habe ich mich gerne hingesetzt und sie für euch zusammengeschrieben. Hier sind sie:

20 facts about me

1. Ich habe eine eineiige Zwillingsschwester. Unsere Erstgeborenen – beides Mädchen – haben nur 1 Tag nacheinander Geburtstag (mit 2 Jahren Altersunterschied). Unser Bruder ist 11 Jahre jünger.

2. Meinen ersten „Liebeskummer“ hatte ich mit 7, als ich mit dem Fahrrad zu meinem Schulfreund gefahren war und er mir mitteilte, er wolle lieber mit einem anderen Freund spielen. Was umso schlimmer war, da mein Freund (heute weiß ich seinen Namen nicht mehr) ein Pony hatte. Ich radelte weinend heim.

3. Mit 10 Jahren wollte ich unbedingt eine Brille. Ich schielte immer mit Absicht, da meine Oma immer sagte „dann bleiben die Augen stehen“. Tatsächlich bekam ich wenig später für einige Zeit eine Brille (was jedoch eher nicht am Schielen lag) und fand sie plötzlich gar nicht mehr cool. Dasselbe machte ich später mit einer Zahnspange durch.

4. Meine Lieblingszahl ist die 27. Schon als Kind waren meine Barbies immer 27 Jahre alt und ich wollte mit 27 Jahren mein erstes Kind bekommen. Letztendlich bekam ich die Traumtänzerin mit 28 Jahren, aber mit 27 wurde ich schwanger.

5. Ich habe Klavier, Saxofon und Querflöte gelernt. Heute spiele ich nur noch Querflöte. Allerdings nur zu Weihnachten. Und das auch ziemlich schlecht.

6. 1991 – ich war 13 – war Roxette mega angesagt und wir hörten „Joyride“ auf unseren Walkmen rauf und runter. Alle Mädchen wollen aussehen wie Marie Fredriksson und auch ich ließ mir meine langen Haare entgegen alles Flehen vom Friseur(!) streichholzkurz schneiden. Leider sah ich damit keinesfalls wie Marie aus, sondern eher wie Pumuckl. Ich heulte tagelang.

7. Während meiner gesamten Gymnasialzeit spielte ich in einer festen Theatergruppe namens TüTe.

8. Ich hatte schon die verschiedensten Nebenjobs: Babysitten, Autoteile verpacken in der Fabrik, Kellnern (in einer Bar namens „Twins“ zusammen mit meiner Zwillingsschwester), Popcorn verkaufen im Kino und Kabelhilfe beim Fernsehen. Bei letzterem lernte ich meinen Mann kennen.

9. Ich bin eine von den Frauen, die morgens vor dem vollen Kleiderschrank stehen und „nichts anzuziehen“ haben

10. Seit ich Kinder habe, ertappe ich mich immer wieder dabei wie ich dieselben Sachen sage wie meine Mutter früher.

11. Ich koche leidenschaftlich gern. Jedoch kann ich mich an kein Rezept halten. Ich muss jedem Gericht meine eigene Note zu verpassen. Außer beim Backen.

12. Meine beste Freundin lernte ich über meinen ersten Freund kennen (sie war die Freundin seines besten Freundes). Anfangs fand ich sie tussig. Mittlerweile sind wir seit knapp 17 Jahren beste Freundinnen. Leider lebt sie gut 16.000 Km entfernt und fehlt mir sehr!

13. Ich habe alle Folgen von Sex and the City mindestens 4 mal gesehen.

14. Nach dem Abi habe ich eine Werbetexter-Schulung gemacht. Eigentlich war diese eine Maßnahme für arbeitslose Akademiker, aber ich durfte mitmachen, weil es sonst nichts in der Art gab.

15. In der Zeit machte ich meine einzige WG-Erfahrung. Die Dusche war in der Küche und im Fernsehen liefen 3 Programme.

16. Ich habe ungefähr eine Million kreative Ideen für Deko, Einrichtung, DIY-Kindersachen uvm. Leider fehlt mir für die Umsetzung meistens das Talent. Oder die Muße.

17. Ich habe seit 17 Jahren dasselbe Lieblingsparfüm – Jil Sander Sun

18. Wenn ich gute Laune habe, singe ich. Sagt mein Mann.

19. Ich habe 3 Tattoos. Alle lassen sich „verstecken“.

20. Wenn mein Mann und ich uns abends im Bett noch unterhalten schlafe ich manchmal mitten in einem Satz von ihm ein.

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Like a satellite…

Warnung: der folgende Beitrag enthält eine gute Portion Sarkasmus. Lesen auf eigenes Risiko. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind natürlich purer Zufall… 😀

Ich beobachte das Phänomen immer wieder. Gerade Erstgeborenen-Eltern tappen häufig in diese Falle. Wobei ich das revidieren muss – es handelt sich dabei eigentlich ausschließlich um die Mütter. Jene Mütter richten ihr ganzes Leben nur noch auf das Kind aus und kreisen wie Satelliten um die vermeintlichen Bedürfnisse ihres Nachwuchses. Und vergessen dabei vollkommen ihre eigenen.
Das Baby bekommt mehr Aufmerksamkeit als die Queen beim Staatsbesuch und wird nicht in schnöde Watte, sondern in beste Bio-Heilwolle gepackt. Das betrifft alle möglichen Bereiche: Kleidung, Ernährung, Betreuung, Erziehung, aber vor allem beim Thema Babyschlaf sind der Kreativität dieser „Satellitenmamas“ keine Grenzen gesetzt.
Es gibt Mütter, die tatsächlich Schlaf-Stundenpläne für ihren Nachwuchs führen. Und wehe, die werden durch äußere Umstände durcheinandergewirbelt. 10 Minuten später zum Mittagsschlaf? Dann ist ja „der ganze Rhythmus durcheinander!“

Und erst die Lautstärkeproblematik.
Das ausgestöpselte Telefon oder der „bitte nicht klingeln“ Zettel an der Tür sind ja noch verständliche Maßnahmen – zumindest in den ersten Monaten. Schließlich will frau wenn das Mini-Me schläft endlich mal in Ruhe duschen, den Schlafanzug gegen Sweatpants und Stillshirt tauschen und an ganz guten Tagen auch mal einen Hauch Make-up auflegen – und nicht tropfnass und mit Schaumkrone im Haar zum schreienden Säugling eilen müssen, nur weil der „Wachturm-Aboservice“ an der Tür geklingelt hat!
Aber auch hier gibt es die Satelliten-Variante:
Während der Nachwuchs friedlich träumt, wird selbstverständlich nur strumpfsockig und auf Zehenspitzen durch die Wohnung geschlichen und gesprochen – falls es sich nicht gänzlich vermeiden lässt – nur im Flüsterton. Abends wird um Himmels Willen nur ja kein helles Licht eingeschaltet, dem Abendfilm kann man nur folgen, wenn man das Ohr direkt an den Fernseher presst und duschen und Anrufe nach 19 Uhr sind sowieso verboten.
Ehemänner, die beim späten Heimkommen den Aktenkoffer etwas zu forsch auf’s Parkett stellen kriegen einen auf den Deckel und Sex – wenn überhaupt – nur noch mit „Schweigepflicht“.

Dabei ist das alles Quatsch. Kinder schlafen wunderbar – und meist sogar besser – bei einem Geräuschpegel. Die leise murmelnden Stimmen von Mama&Papa oder auch dem Fernseher beruhigen sie, Dusche und Staubsaugen erzeugen sogar einen einschläfernden sogenannten „white noise“, der die Kleinen an die Geräusche im Mutterleib erinnert und beruhigend wirkt.
In Mamas Bauch ist es sogar ausgesprochen laut – das Blut rauscht durch die Adern, das Herz klopft, Magen und Darm gluckern um die Wette und gekrönt wird das ganze von Mamas Stimme und den Geräuschen rundum.

Und wenn ein Kind erstmal schläft, dann schläft es. Im Tiefschlaf können es sogar plötzliche laute Geräusche nicht wecken. Wenn die Lütten selbst beim ohrenbetäubenden Silvester-Geknalle selig weiterschlummern (ich spreche aus Erfahrung!) werden Sie auch von Dusche, Fernseher oder gelegentlichen Schlafzimmergeräuschen nicht aufwachen 😉

Ich gebe zu, dass auch ich bei meiner Erstgeborenen deutlich unentspannter war als heute. Wenn auch nicht annähernd so extrem wie besagte Satellitenmamas. Aber ich verstehe die Gefühle dahinter. Die generelle Unsicherheit beim ersten Kind, die Erschöpfung nach unzähligen durchwachten Nächten und die Angespanntheit am ersehnten „Feierabend“, wenn man beim leisesten Knacken im Babyfon vor Schreck vom Sofa hüpft.

Aber es gibt eine gute Nachricht: es wird besser! Je älter das Kind wird, desto entspannter wird man. Dann kann man das Elternsein auch endlich richtig genießen. Und spätestens ab dem zweiten Kind hat man für diesen Satelliten-Firlefanz ohnehin keine Zeit mehr. Denn ein Satellit, der gleichmäßig um zwei meist antizyklische Objekte kreist, muss erst noch erfunden werden.

evolutionaryparenting.com
Quelle: evolutionaryparenting.com

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Wir sind bald sechs!

Nein, ich bin nicht schwanger mit Zwillingen – wir bekommen anderen Familienzuwachs. Die Traumtänzerin hat uns tatsächlich rumgekriegt und Ende nächster Woche wird ein Meerschweinchenpärchen in unseren Garten einziehen. Auf einmal ging alles sehr schnell – aber der Reihe nach:
Seit Monaten, wenn nicht Jahren liegt uns die Traumtänzerin in den Ohren wegen eines Haustiers. Sie liebt alle Tiere (wie Leser meines Blogs und meiner Facebook-Seite ja bereits wissen :D) und würde gerne ein eigenes haben, um das sie sich kümmern kann.
Mein Mann und ich wollten aber absolut keine Haustiere. Mit Job, Haushalt und vor allem den zwei Mädels haben wir einfach schon genug zu tun. Ein Haustier kostet Zeit, Geld, Arbeit und manchmal auch Nerven, das wollten wir uns einfach nicht zusätzlich aufbürden.

Der erste Wunsch der Traumtänzerin war ein eigenes Pferd. An unserer Reaktion hat sie aber wohl recht schnell gemerkt, dass dieser Wunsch keine Aussicht auf Erfolg hat. Also hat sie den Spieß umgedreht und uns gefragt, welches Haustier wir denn nehmen würden, wenn wir eins wollten – eine beeindruckende Taktik für eine damals noch 5-Jährige wie ich finde. Meine erste Antwort war “Keins”. Aber meine Große ließ nicht locker: “aber WENN du eins wolltest, welches wäre das dann?” Irgendwie hat sie aus unserem Rumgedruckse und ihrem Bohren in verschiedene Richtungen dann geschlussfolgert, dass Meerschweinchen die Option mit der größten Erfolgschance wären.
Gerade in den letzten Wochen und im Urlaub ging es von morgens bis Abends nur noch um die possierlichen Tierchen. Kinder können echt hartnäckig sein, aber sie war es nicht auf die nörgelnde, aufdringliche Art, sondern lieb, witzig und klug, was letztendlich unseren Widerstand schmelzen ließ wie die Eiskugeln auf unseren Waffeln.

Am Montag hatte sie Papa so weit rumgekriegt, dass er mit seinen Töchtern in ein Zoogeschäft fuhr “nur zum Gucken!”, wo sie geschlagene zwei Stunden zubrachten. Papa, dem das Nager-TV nach einiger Zeit langweilig wurde, kam ins Gespräch mit dem Ladeninhaber, der sich sehr gut mit Meerschweinchen auskannte. So erfuhr er, dass man diese das ganze Jahr über draußen halten kann. Es ist sogar besser, wenn man sie von Frühling bis Herbst draußen hat, sie auch im Winter draußen zu lassen, da sich der Organismus der kleinen Nager auf “Outdoor-Modus” einstellt und sie ein entsprechend dichtes Winterfell ausbilden.
Diese Information war dann das Zünglein an der Waage und nach 2 abendlichen Diskussionen zwischen meinem Mann und mir hatten wir uns entschieden – wir würden Meerschweinchen bekommen.
Die Traumtänzerin war total aus dem Häuschen als wir es ihnen sagten und verteilte gleich Aufgaben “ICH mach immer die Kacke weg und schneide das Gemüse, das Lausdirndl darf sie füttern!” Ich bin gespannt…

Wir erfuhren dann, dass wir allerdings spätestens nächste Woche die Tierchen in ihr neues Zuhause setzen müssten, damit sie sich noch rechtzeitig auf die Außenhaltung einstellen können.
Also fuhren wir gestern in die Zoohandlung und kauften Stall, Freilauf & Co. und – zu guter Letzt – ein niedliches Meerschweinchen-Pärchen.
Die Kinder hatten sich schon vorher Namen überlegt, für ein Männchen und ein Weibchen, da diese Kombination sich am besten verträgt (verständlicherweise ;))

Lilli & Paul werden also Ende nächster Woche bei uns einziehen (da Paul noch eine kleine OP vor sich hat – schließlich soll es bei zweien bleiben).
Für den Rest des Monats müssen wir uns zwar jetzt von “Nudeln-ohne-alles” und Wasser ernähren (puh, ist das Zeug teuer), aber die Mädchen sind überglücklich.
Und mittlerweile freue ich mich auch schon auf die Kleinen. Ein Foto der beiden gibt’s dann natürlich auch – auf der Mamamania Facebook Seite

Meerschweinchen Bild

Die Haustierdebatte

„Mama, ich möchte mit dir über das Thema ‚Haustier‘ sprechen“ sagt die Traumtänzerin, wie beinahe jede Woche mindestens ein mal.

„Nicht schon wieder“ denke ich stumm, aber da dieses Thema meiner großen Tochter nun mal sehr wichtig ist, nehme ich sie natürlich ernst und setze mich zu ihr.

Traumtänzerin: „Mama, was hältst du eigentlich von Hasen?“

Ich: „Hasen sind niedliche Tiere. Aber ich möchte trotzdem keine haben.“

Traumtänzerin: „Warum? Nein, sag nichts – es geht ums Geld, oder?“

Schön, dass meine Argumente gegen ein eigenes Pony offensichtlich angekommen sind 😉

Ich: „Nein, das ist es nicht, Hasen sind nicht so teuer wie Ponys“

Traumtänzerin: „Ich weiß!! Es geht um die Arbeit, oder?“

Ich: „ja, Hasen machen Arbeit. Man muss sie füttern, den Stall ausmisten, sie in den Freilauf und wieder in den Stall setzen…“

Traumtänzerin: „aber das mache ICH doch alles“

Ich bewundere Ihren Enthusiasmus aufrichtig, bezweifle aber, dass eine gerade 6-jährige sich alleine um ein Haustier kümmern kann. Das sage ich ihr auch – natürlich liebevoll verpackt. Und spiele den Joker aus „wir haben doch Moritz, unsere Besuchskatze! Der besucht uns ja ganz oft, das ist doch schön. “

Auch wenn ich nie ein großer Katzenfreund war, mag ich „unseren“ Moritz, einen Nachbarskater, der offenbar auch uns sehr gerne mag. Er miaut vor der Tür wenn er rein will, lässt sich von den Mädels streicheln und füttern, macht ein Schläfchen auf unserem Sofa oder meinem Schoß und – das beste – geht dann wieder. Eine eigene Katze bedeutet Katzenhaare überall, ein Katzenklo, das man säubern muss (ehrlich, ich bin heilfroh, dass sich meine Kinder mittlerweile mehr oder minder selber um ihr Geschäft kümmern können, da möchte ich jetzt nicht anfangen Katzenkot zu beseitigen), (halb-)tote Mäuse, die der Stubentiger als „Geschenk“ anschleppt, Tierarztbesuche, Zecken und die leidige Frage: wohin mit der Samtpfote wenn wir in Urlaub fahren.

Traumtänzerin: „Aber ich will ein EIGENES Haustier!“

Ein Argument, dem leider schwer etwas entgegen zu setzen ist. Praktisch wäre es, wenn ich mir schnell eine Tierhaarallergie herzaubern könnte, aber das geht natürlich nicht. Irgendwie schaffe ich es aber doch jedes Mal, diese Diskussion auf ein andermal zu vertagen.

Das eigentliche Problem ist – ich will einfach kein Haustier. Auch wenn ich Tiere sehr mag, aber ich habe mit Kindern, Job und Haushalt schon genug zu tun. Aber die Traumtänzerin liebt Tiere über alles. Sie isst kaum Fleisch und Fisch („der arme, arme Fisch!!“), Spinnen werden vorsichtig aus dem Haus getragen, Fliegen aus dem Planschbecken vor dem Ertrinken gerettet, Schnecken gefüttert und Käfer beerdigt.
Siehe: http://mamamania.blog.de/2013/04/11/kaeferbeerdigung-15745407/

Also stecke ich in einer innerlichen Zwickmühle. Sollten wir der Traumtänzerin doch ein Haustier erlauben? Die wöchentliche Reitstunde ist zwar sehr schön, hat aber mit einem eigenen Haustier um das man sich tagtäglich kümmern kann, bzw. muss nicht viel gemein. Aber – falls, und ich betone FALLS ja – welches Tier käme überhaupt infrage?
Meerschweinchen & Co. stinken mir zu sehr, außerdem tun sie mir leid, immer in den engen Käfig gesperrt zu sein. (Ein Argument, dass bei der Traumtänzerin immerhin bedingt zieht, auch wenn sie erst mal vorschlägt, die Tiere frei im Haus herumlaufen zu lassen.)
Bei einer Katze kommt zu o.g. Gründen noch der entscheidende Faktor dazu, dass hinter unserem Haus, lediglich durch ein Feld getrennt, eine Schnellstraße entlangführt. Und ich könnte es nicht ertragen, ein kleines Tier in unser Haus&Herz zu lassen, das dann möglicherweise eines Tages nicht wiederkommt.
Hunde mochte ich schon immer am liebsten, aber da ich unter der Woche nicht vor 15 Uhr heim komme und ein Hund zudem 4x täglich spazieren geführt werden muss, erübrigt sich dies von alleine.
Fische? (Übrigens die einzigen Haustiere, zu denen ich meinen Mann relativ problemlos überreden könnte) – leider 0 Kuschelfaktor.
Die Vorschläge meiner Kollegen, mit denen ich das Thema beim Mittagessen erörterte, waren auch nicht wirklich hilfreich:
„Eine Schildkröte! Die kannst du im Winter in den Kühlschrank zum Winterschlaf stellen.“ Äääh, nein.
„Degus!“ – das musste ich erstmal googlen! Auch nein, siehe Meerschweinchen&Co.
„Hühner“ Nein, nein, nein!

Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als weiterhin Woche für Woche mit meiner Tochter dieses Thema zu diskutieren bis entweder
a) sie das Interesse verliert (unwahrscheinlich), oder
b) sie uns endlich rumkriegt (schon wahrscheinlicher), oder aber
c) sie in ihre erste eigene Wohnung zieht und sich selber ein Tier kauft.

Im Moment hat die Traumtänzerin sich ein ganz eigenes „Haustier“ auserkoren: Fritz heißt er, und ist eine dicke fette Kellerspinne, die in unserem Briefkasten wohnt… Soll mir recht sein, solange er draußen bleibt 😉

Fritz
Fritz

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Die Käferbeerdigung

Der Frühling naht (mit reichlich Verspätung, aber wir wollen mal nicht so sein), im Garten sprießt es, die Vögel zwitschern und die Insekten genießen die ersten Sonnenstrahlen.
Auch bei uns im Haus krabbelt es eifrig – denn unsere Fensterrahmen und -ritzen scheinen optimale Winterschlafquartiere für Marienkäfer zu sein. (Keine Ahnung ob das bausubstanztechnisch jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist – vielleicht sollte ich das mal googlen)
Da der Frühling sich wie erwähnt ja heuer reichlich Zeit gelassen hat, krabbeln die roten Glückskäfer leider immer noch im Haus herum und sind noch nicht nach draußen entflogen.
Einem von ihnen ist nun scheinbar die Wartezeit auf käfer-kompatible Temperaturen zu lange geworden und vor ein paar Tagen entdeckte die Traumtänzerin seinen kleinen Leichnam auf der Badezimmerfensterbank. „Guck mal Mama, der Marienkäfer ist tot“ Ich murmelte etwas tröstend verständnisvolles und beförderte den kleinen Kerl auf ein Stück Toilettenpapier, um ihn im Badmülleimer zu entsorgen. „MAMA!!! SPINNST du?!?!“ rief die Traumtänzerin. „Nicht wegschmeißen!“
Ups, was für ein Mama-fauxpas. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass meine tierliebe Tochter das nicht akzeptieren würde. Ich schielte kurz Richtung Toilette, aber mir war klar, dass auch diese Option nicht infrage käme. Obwohl… wenn ich irgendeine phantasievolle Geschichte von dem Marienkäfer, der schon immer aufs Meer hinaus wollte erzählen würde? Nein. Keine Chance. Da die Traumtänzerin ein sehr gutes Gedächtnis hat, würde sie sich höchstwahrscheinlich an meine Erklärung zum Thema Ka…, Klo & Kläranlage erinnern. Also fragte ich „was sollen wir denn nun mit dem Käfer machen?“ „Na, beerdigen!!!“ Kam es prompt zurück.
Ehrlich? Wir müssen einen Marienkäfer beerdigen? Ich seufzte innerlich und fügte mich in die Situation, da ich die Tierliebe der Traumtänzerin wirklich bewundere und unterstütze, aber im Geiste machte ich mir einen dicken fetten Knoten ins Taschentuch: tote Insekten zukünftig nur noch unauffällig und in Abwesenheit der Mädels entsorgen! So liebenswert die Idee der Käferbeerdigung auch sein mag, wenn ich von nun an für alle toten Fliegen, Mücken und Spinnen ein Begräbnis organisieren muss, kann ich meinen Job kündigen.
Nun ist es leider so, dass eine Insektenbestattung nicht unbedingt einen der oberen Plätze meiner gedanklichen ToDo Liste belegt, weshalb ich zugeben muss, dass ich die letzten Tage nicht mehr daran gedacht habe. Seitdem liegt der kleine Käfer auf der Fensterbank und zerfällt langsam aber sicher in seine Chitinteilchen (Es war doch Chitin, oder? Meine letzte Biostunde ist schon… nun, sagen wir sehr lange her, aber dieses Wort hatte sich damals dank eines sehr lustigen und sehr parfümierten Biologielehrers irgendwie in meinem Gehirn festgesetzt. Schon komisch, was man sich alles merkt. Ich kann mir kaum die paar Dinge auf der Einkaufsliste merken, aber sowas bleibt.)
Als mein Blick heute früh also wieder auf die unfreiwillige Aufbahrungs-Stätte auf meiner Fensterbank fiel, nahm ich mir fest vor: heute ist Marienkäferbeerdigung!

Es ist allerdings eine private Zeremonie. Also keine Einladungen, kein Leichenschmaus (obwohl die Mädels und ich dem Käfer zu Ehren wohl einen Schoko-Marienkäfer aus dem Osternest verspeisen werden). Wer trotzdem teilhaben möchte: ich werde ein Foto auf die Mamamania-facebook Seite stellen. Versprochen!

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Foto

Große Erwartungen

Wenn man noch keine Kinder hat, aber welche in Planung sind, stellt man sich das Leben mit den kleinen Wesen meist einfach nur schön vor. Klar, am Anfang wird man nicht viel Schlaf bekommen und auch manche Sorge oder Wehwehchen wegtrösten müssen, aber der Blick darauf ist meist durch eine dicke, fette rosarote Brille gefiltert. Fakt ist, wenn man noch keine Kinder hat, hat man keinerlei Vorstellung davon, wie das wirklich ist!

Auch ich hatte so meine Vorstellung vom Leben mit meinen Kindern und beim Anblick anderer Eltern so manche besserwisserischen Weisheiten im Kopf. Das trotzende Kleinkind mit Süßigkeiten bestechen? Das Gemüse-verweigernde Kindergartenkind damit durchkommen lassen? Nein, das würde es bei mir nicht geben. Stattdessen malte ich mir aus, wie schön es wäre, das erste „Mama“ aus dem Mund meiner Kinder zu hören, fröhlich lachende Umarmungen beim Abholen von der KiTa, trotzende schmollmündige Kleinkinder spielerisch und mit Leichtigkeit zum Zähneputzen oder Anziehen zu bewegen (natürlich die Anziehsachen, die mir gefallen) und vieles mehr. Natürlich gibt es diese Momente auch. Manchmal. Aber es gibt eben auch die anderen. Das Wort „Mama“ aus Kindermündern kann durchaus klingen wir die schönste Musik. Aber das andauernde, Aufmerksamkeit verlangende, 100-fache MAMA!!! tagtäglich kann eben auch alles andere als musikalisch klingen. Eher wie ein Wecker am Montagmorgen. Oder wie ein Presslufthammer. Oder eine hängende Schallplatte.

Das Abholen im Kindergarten geht tatsächlich manchmal mit fröhlichen Umarmungen einher. So 2-3 mal im Monat. An den anderen Tagen ist mindestens eins der Mädchen schlecht gelaunt, will nicht aufräumen oder sich anziehen, hat keine Lust nach Hause zu gehen oder hat den neuen Haarreif verloren, den ich dann natürlich unbedingt finden muss. Vor allem wenn wir es eilig haben, um zum Turnen oder einem anderen Termin pünktlich zu kommen ist dies eine nervliche Zerreißprobe.

Und das trotzende Lausdirndl spielerisch und mit Leichtigkeit von etwas überzeugen zu wollen ist schier unmöglich. Manchmal hilft es, wenn ich mich vor aller Welt komplett zum Depp mache und ihre Gummistiefel/Jacke/Zahnbürste in piepsiger Stimme sprechen lasse oder die oben erwähnten Süßigkeiten als Bestechungsmittel einsetze. Ja, so viel zu meinen prä-mütterlichen besserwisserischen Ideen. Auch ich habe eine sehr schlechte Esserin daheim und musste im Laufe der Jahre (ja, Jahre!) einsehen, dass sie sehr wohl damit durchkommen. Denn man kann ein Kind schließlich nicht zwingen, Tomatensoße, Gemüse oder Vollkornbrot zu essen.

Und was das Anziehen betrifft: wer meinen Blog oder meine Mamamania-Facebook-Seite länger verfolgt hat, kennt ja den eigensinnigen Kleidergeschmack der Mädels. Vor allem das Lausdirndl ist hinsichtlich ihrer Kleidung absolut beratungsresistent. Sie zieht nur noch Röcke und Kleider an, dazu möglichst die kitschigsten Shirts (die farblich meist so gut dazu passen wie Vanillesoße zu Fisch) und dazu dann Gummistiefel oder – wie heute Morgen erst – FlipFlops über die Strumpfhose. Dabei haben wir wirklich schöne Kleidung – coole Jeans und Shirts die ich – wider besseren Wissens – manchmal trotzdem kaufe und die dann ungetragen im Schrank liegen.
Oder – ganz aktuelles Beispiel aus unserem Alltag – der nagelneue Schulranzen der Traumtänzerin. Auch ich hatte mich total auf den Kauf gefreut und im Laden wirklich schöne Modelle bewundert. Heimgegangen sind wir dann mit einem lilafarbenen Exemplar mit Pegasus-Motiv. :-/

Die Zauberformel hier heißt: Erwartungen über Bord werfen. Klingt einfach. Ist es aber nicht – zumindest nicht für mich. Ich bin ein extremer Planungsmensch und mache mir im Vorfeld sehr viele Gedanken. Gemixt mit meinem Perfektionismus und meinen hohen Ansprüchen an mich als Mutter und oft auch an mein Umfeld ergibt dies eine große, stabile Mauer, über die man die gesetzten Erwartungen nicht so leicht werfen kann. Aber ich übe. Und wenn ich es tatsächlich mal schaffe, ist das wirklich hilfreich! Wenn ich nicht erwarte, dass die Kinder vor 20 Uhr im friedlich schlummern oder fröhlich aus dem Kindergarten kommen oder – um beim Beispiel zu bleiben – bestimmte Klamotten anziehen, kann es mich eben auch nicht frustrieren, wenn es anders kommt. Und das tut es. Das ist eins der wenigen Gesetze im Leben mit Kindern: es kommt anders. Und: das Verhalten von Kindern ist nicht planbar.

Naja, ich habe ja noch ein paar Jahre zum Üben, meine Erwartungen runterzuschrauben. Dann können mich vielleicht später auch eventuelle Gothic-Phasen, Punkfrisuren, heimlich gestochene Piercings oder schräge erste Freunde nicht umhauen. Wir werden sehen.
😉

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Mütter-Maßstäbe

Heute bin ich auf einen interessanten Blog gestoßen:
http://dasnuf.de/psychologie/frauen-und-manner-die-selber-machen/

Die Autorin schreibt mir hier aus der Seele! Und ich konnte nicht umhin, hier meinen persönlichen Senf dazu zu bloggen.
Versteht mich nicht falsch, ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Menschen, die Dinge selber machen. Jeder darf sich aus meiner Sicht nach Herzenslust kreativ betätigen, sei es mit Stricken, Nähen, Malen oder Klöppeln oder auch viel profaner und praktischer seine Möbel selber bauen, Hosen flicken, die komplette Wohnung in Wischtechnik und 7 verschiedenen Farben streichen oder sein Haus klinisch rein putzen. Ich schaue mir die Ergebnisse sogar gerne an! Und kann auch ganz ehrliche Bewunderung und Lob ausdrücken. Allerdings nicht immer. Was mich nämlich wirklich nervt ist, wenn (bleiben wir mal beim Beispiel) Mütter meinen, damit Maßstäbe setzen zu müssen und dadurch ein Bild erzeugen, dem kaum eine(r) gerecht werden kann. „Die perfekte Mutter macht alles selber und mit links.“
Beispiele gefällig?
Ich bin zu Besuch bei Mutti Blitzeblank, bei der man sprichwörtlich vom Fußboden essen kann und frage staunend: Wow, sieht das hier tiptop aus! Wie und vor allem wann machst du das nur?? Mutti Blitzeblank hat schließlich selber Kinder und auch wenn sie nicht wie ich arbeiten geht und daher vormittags Zeit zum ausgiebigen Räumen, Saugen, Feudeln und Wischen haben mag, so frage ich mich doch, wie sie das auch nach der Heimkehr des Nachwuchses so sauber hält! Wenn ich mir die Mühe mache und aufräume und putze (ok, so sauber und ordentlich wie bei Mutti Blitzeblank sieht es bei mir NIEMALS aus. Dazu bräuchte ich 2 Wochen Urlaub, einen Putztrupp und 1 mittelgroßen Bauschuttcontainer) versetzen meine Mädels den Haushalt binnen kürzester Zeit wieder in den Ausgangszustand. Mutti Blitzeblank aber wischt sich den imaginären letzten Staubkorn von der Schulter und lächelt nur „Ach das? Das ist doch nichts! Das mache ich gerne!“
Oder im Kindergarten. Mama Multitalent ist nicht nur aktives Mitglied im Elternbeirat, organisiert den Adventsbasar, für den sie mithilfe der anderen engagierten Elternbeirat-Mamas die zu verkaufenden Adventskränze freiwillig bastelt, ein Kochbuch mit den Lieblingsrezepten der Kinder gestaltet und drucken lässt (natürlich nicht ohne die örtlichen Geschäfte als Sponsoren zu gewinnen), sondern trägt sich auch noch als Erste in die Liste für den Verkauf ein und backt verschiedene Plätzchen aus besagtem Kochbuch als Kostprobe. Allerdings muss ich zugeben, dass besagte Mama Multitalent sehr nett ist, trotzdem weckt sie – wie all die anderen „Mama Perfects“ in mir das Gefühl der Unzulänglichkeit. Und das ärgert mich manchmal. Einerseits wegen der Mütter, die diese Dinge als Nichtigkeiten abtun, aber noch mehr, weil ich mich – bewusst oder unbewusst – daran messe.
Bei Elternabenden (die ich ohnehin schon nicht mag) mache ich mich wenn es ans Thema „Elternbeirat“ geht immer ganz klein und hoffe, dass mich niemand anspricht, so wie damals in der Schule, wenn die (vergessene) Hausaufgabe abgefragt wurde. Und an den Wochenenden oder Feierabenden kann ich mir ungefähr 127 schönere und wichtigere Dinge vorstellen, als Kränze zu binden (die noch nicht mal für mich sind) oder beim sehr seniorenlastigen Adventsbasar am Verkaufsstand zu stehen. Zum Beispiel mal wieder ausgiebig mit Freundinnen zu telefonieren, die Nägel zu lackieren oder eine Gesichtsmaske aufzulegen, mit meinem Mann richtig schön zu kochen oder einfach mal früh ins Bett zu gehen um dem seit 6 Jahren stetig anwachsenden Berg an Schlafdefizit entgegen zu wirken. Also trage ich mich „nur“ in die Kuchenliste ein und backe für besagte Events mithilfe meines Freundes „Dr. Fertigback“ einen schlichten Rührkuchen und hoffe, damit mein Soll erfüllt zu haben.
Meine freie Zeit neben Arbeit, Haushalt, Einkaufen, Kinderturnen und Fahrdiensten zu diversen Kinder-Terminen ist ohnehin schon mehr als knapp bemessen und mir schlichtweg zu schade um sie für Putz-Marathons, Kindergarten-Dienste oder augenscheinliche Kuchenback-Wettbewerbe zu verschwenden.
Manchmal mache aber auch ich Dinge sehr gerne selbst. Kreative Brotzeiten für meine Töchter herrichten zum Beispiel. Oder Wände neu streichen. Oder Loopschals selber nähen. Oder – wie momentan – eine Garderobe mit Playmobil-Männchen basteln (auch wenn ich für die Fertigstellung Wochen brauche!). Aber das tue ich dann für UNS. Damit WIR uns daran erfreuen können. Oft stelle ich die Ergebnisse dann auch auf meine Mamamania-Facebook-Seite. Weil ich mich selber so sehr darüber freue, und manchmal richtig stolz drauf bin. Und ich vieles einfach zu schade finde, um es ungesehen nach wenigen Minuten in Kinderbäuchen oder -zimmern verschwinden zu lassen. Und natürlich freue ich mich dann auch über „Gefällt-mir-Klicks“ – sozusagen als Fleißbildchen des Social-Network-Zeitalters. Wer möchte, darf gerne mal reinschauen:
http://www.facebook.com/pages/Mamamania/248069298644279?ref=hl

Andere Mütter, andere (Un-)Sitten

Die Entwicklung von Kindern läuft genau wie das Leben an sich wellenförmig ab und niemals geradlinig. Genau so verhält es sich auch mit der Erziehung. Manchmal ist es leicht, manchmal schwerer. Deshalb gibt es meiner Meinung auch kein Patentrezept für „richtige“ Erziehung. Ohnehin ist jedes Kind, jede Familie anders und geht mit augenscheinlich gleichen Situationen unterschiedlich um. Theoretisch klingt das ja sehr schön – leben und leben lassen, aber in der Praxis geht mir das manchmal gehörig auf die Nerven:

Im Kinderturnen vom Lausdirndl. Die Stunde ist noch keine 10 Minuten alt, da stiehlt sich eine Mama mit ihrem Sohnemann aus der turnenden Meute, setzt sich an den Rand, öffnet mit verschwörerischem Grinsen eine Tupperdose und lässt ihren Filius fröhlich Butterkekse mampfen! Mal ganz abgesehen davon, dass ich generell kein Freund vom ständigen Snacks-in-Kinder-stopfen bin – wenn wir essen, essen wir und wenn wir turnen, turnen wir. Die lieben Kleinen werden ja wohl mal eine Stunde ohne Nahrungszufuhr auskommen! So etwas geht mir aber noch aus einem anderen Grund gegen den Strich: ich sitze nämlich mit der Traumtänzerin direkt daneben und hatte sie vor wenigen Minuten mit Ihrem Wunsch nach Essen auf später vertröstet und gesagt, dass Essen in der Turnhalle nicht erlaubt ist. Was sie eigentlich auch akzeptiert hatte. Jetzt kommt besagte Mutti daher und bringt mich in Erklärungsnot.

Oder – zum Thema Konsequenz: wir sind bei einer anderen Familie zu Kaffee und Keksen eingeladen. Die Kinder schaufeln sich fröhlich die Süßwaren in den Mund. Einen natürlichen Stopp-Knopf haben Kinder da meiner Erfahrung nach nicht. Also greife ich irgendwann ein und sage, dass jetzt Schluss ist. Meine Kinder akzeptieren das in der Regel – zwar manchmal unter Maulen, aber immerhin. Und sollte eine von Ihnen gegen mein Veto erneut in die Keksdose greifen, würde ich ihr das Plätzchen definitiv wieder wegnehmen. So weit so gut. Jetzt kommen aber die Anderen ins Spiel. Die Gastgebermutter hatte sich meiner Ansage zum Süßigkeiten-Stopp angeschlossen. Gastgeber-Junior interessiert das aber herzlich wenig und schnappt sich den nächsten Keks. Und was macht die Mutter? Seufzt nur und lässt ihren Sprössling weiteressen. Und wieder stehe ich doof da. Ich kann ja nicht das andere Kind maßregeln oder die Keksdose wegräumen – schließlich sind wir zu Gast. Aber meine Kinder können das verständlicherweise nicht nachvollziehen und lamentieren: der/die xy isst aber auch noch einen Keks >:-(

Oder auf dem Spielplatz. Irgendein rotznasiger Kevin-Pascal oder eine vorlaute Lara-Justine schmeißen wie wild Steinchen durch die Gegend und die Mama steht daneben und sagt nichts. In solchen Situationen greife ich dann schon ein und bitte das Kind, aufzuhören, da dies gefährlich sein kann. Aber es ärgert mich. Muss ich jetzt schon Co-Erzieherin von anderen Kindern sein?

Meist fehlt mir der Mut, diese Dinge dann direkt anzusprechen. Und oft geht es mich ja streng genommen gar nichts an. Allerdings – das Unverständnis meiner Kinder ist dann wieder mein Problem.
In Anbetracht der Tatsache, dass ich noch einige Jahre Erziehungsarbeit vor mir habe, werde ich mich wohl an solche Situationen gewöhnen müssen. Und den Satz „die anderen Kinder dürfen das aber auch“ habe ich als Kind oft genug selber gesagt und den werden auch meine Ur-Enkel noch von ihren Kindern zu hören kriegen. Ich hoffe nur, dass ich es in Zukunft schaffe, in solchen Situationen entweder mutiger oder gelassener zu reagieren. Hier passt mein Lieblingsspruch mal wieder wie angegossen:

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

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